Schnittbild eines BMW i3

Schnittbild eines BMW i3 mit Batteriepack: Die deutsche Industrie ist bei Rohstoffen, die für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt werden, völlig auf Importe angewiesen. (Bild: BMW)

"Die Gefahr von Engpässen bei der Rohstoffversorgung steigt. Denn der Bedarf wächst schneller als die Kapazitäten bei der Förderung, sagte Matthias Wachter, Rohstoffexperte beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Zeitung Welt am Sonntag. "Ohne eine ausreichende Versorgung beispielsweise mit Kobalt, Graphit, Lithium oder Mangan wird es keine Zukunftstechnologien "Made in Germany" geben."

Die Deutsche Rohstoffagentur (Dera) weist darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft bei den Rohstoffen, die für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt werden, völlig auf Importe angewiesen sei. "60 Prozent des global benötigten Kobalts kommen aus dem Kongo, 70 Prozent des Graphits aus China", sagte Dera-Experte Torsten Brandenburg der Zeitung.

Bei 53 von der Dera untersuchten mineralischen Rohstoffen seien nur zwölf in die Gruppe mit "geringen Beschaffungsrisiken" eingeordnet. "In allen anderen Fällen gibt es entweder nur wenige Anbieter oder die Rohstoffe werden in Ländern mit erhöhten politischen Risiken gefördert", sagte Brandenburg. Besonders kritisch sei aktuell die Situation bei Kobalt und Graphit, den beiden Treibstoffen für die Batterien der E-Autos. Zwar gebe es auf der Erde reiche Vorkommen, jedoch seien nur wenige Länder bereit, diese Rohstoffe abzubauen - auch weil dies mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden sei.

Hinzu kommt, dass die für die Elektromobilität nötigen Rohstoffe laut zahlreichen Berichten oft unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen gefördert werden. Das letzte, womit die deutsche Autoindustrie nach dem Dieselskandal assoziiert werden möchte, sind ethisch bedenkliche Praktiken wie Kinderarbeit, so die Analysten von IHS Markit. Die Unternehmen dürften damit jede nur erdenkliche Anstrengung unternehmen, dass derartige Auswüchse in ihrer Lieferkette vermieden werden, so die Analysten weiter.

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dpa