Rückgang des PKW-Absatz im Juni

Pkw-Absatz in der EU geht im Juni um knapp acht Prozent zurück. Symbolbild aus der Produktion von Volkswagen. Bild VW

Seit Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchsprüfungsverfahren WLTP im vergangenen September gehen die Pkw-Neuzulassungen zurück, nur im Mai stagnierten die Zulassungen. Der europäische Branchenverband Acea meldet, dass die Neuzulassungen im ersten Halbjahr um drei Prozent zurückgingen. Im Juni wurde jüngst ein Minus von knapp acht Prozent registriert. Dieses Minus sei aber auch auf den sogenannten Kalendereffekt zurückzuführen. In der EU habe es demnach im Juni diesen Jahres 19 Arbeitstage gegebene, verglichen mit 21 im Vorjahr, so der Acea. Im Juni gab es den Angaben zufolge in Deutschland 4,7 Prozent weniger Zulassungen, auch in den weiteren Märkten Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sanken die Zahlen. Bei den Herstellern verzeichnete Volkswagen in EU und der Freihandelszone Efta ein Minus von 9,6 Prozent. Einen Rückgang von knapp über zehn Prozent hatte BMW zu verkraften. Daimler verkaufte 8,2 Prozent weniger Autos. Mehrere große Hersteller, vor allem Volkswagen, hatten seit der Umstellung viele Modelle und wegen fehlender Zertifizierungen nicht liefern können. Produktionsabläufe belasten die Branche in Europa seitdem deutlich.

Rückgang bei allen Herstellern
Bei den Herstellern verzeichnete Volkswagen in EU und der Freihandelszone Efta ein Minus von 9,6 Prozent. Symbol (Bild: VW)

„Von den großen Märkten entwickelten sich in den vergangenen Monaten nur Deutschland und Frankreich relativ stabil, während Großbritannien, Italien und Spanien schwächeln. Angesichts politischer Unsicherheiten in einigen Ländern, eingetrübter Konjunkturaussichten und der ungeklärten Brexit-Frage sind auch in den kommenden Monaten kaum positive Impulse für den Neuwagenmarkt in der EU zu erwarten“, sagt Peter Fuß, Partner bei der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Fuß rechnet weiterhin mit deutlichen Rückgängen der Pkw-Neuzulassungen im Juli und August.

Im Juni setzte sich aber auch der Abwärtstrend beim Absatz von Diesel-Neuwagen fort: Die Neuzulassungen von Diesel-Pkws in den fünf großen EU-Märkten (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) sanken im Juni um 19 Prozent. In Deutschland, wo der Diesel in den vergangenen Monaten wieder Marktanteile gewonnen hatte, sei der Diesel-Absatz im Juni wieder leicht rückläufig: Hier sank der Absatz von Diesel-Neuwagen im Juni um 4 Prozent. Besonders stark sanken die Diesel-Neuzulassungen in Österreich und Spanien: um 25 bzw. 33 Prozent. Im Juni stieg der Absatz von Elektrofahrzeugen (einschließlich Plug-in-Hybride) außerdem um gut ein Viertel (28 Prozent). Der Marktanteil von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen stieg in den Top-5-Märkten von 1,9 Prozent im Mai auf 2,1 Prozent im Juni. Von den sechs analysierten Absatzmärkten (Top 5 sowie Österreich) wies im Juni Österreich mit 3,2 Prozent den höchsten Marktanteil von Elektrofahrzeugen auf. In Italien erreicht der Marktanteil hingegen gerade einmal die 1-Prozent-Marke, heißt es in der Analyse von EY Deutschland.

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