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Nicht nur in den USA, auch in Deutschland steht Audi unter Beobachtung der Justiz. (Bild: ks)

Das Oberlandesgericht München hat gegen Auflagen nach dem deutschen Haftbefehl nun auch einen Auslieferungshaftbefehl gegen den Ex-Audi-Manager aus den USA außer Vollzug gesetzt, wie Rechtsanwalt Walter Lechner nach der Entlassung seines Mandanten aus der Untersuchungshaft sagte. Über die Aussetzung des Haftbefehls hatten zuvor die Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR berichtet.

Der Ex-Audi-Manager musste demnach 80.000 Euro Kaution hinterlegen. Er wolle weiter mit der Münchner Justiz kooperieren, sagte der Anwalt der SZ. Der Motorenentwickler war früher für Audi in den USA tätig. Dort soll er laut Anklage der US-Justiz maßgeblich daran beteiligt gewesen sein, die Manipulation der Abgaswerte von Dieselmotoren vor den US-Umweltbehörden zu verheimlichen. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt ebenfalls wegen des Verdachts, Audi habe 80.000 Käufer von Dieselautos in den USA getäuscht.

In seinen Vernehmungen soll der Ex-Audi-Manager mehrere Top-Manager einschließlich Audi-Chef Rupert Stadler beschuldigt haben. Die Münchner Staatsanwälte ermitteln in der Abgasaffäre gegen insgesamt fünf Beschuldigte, darunter ist Wolfang Hatz, ein ehemaliger Vorstand der VW-Tochter Porsche. Dieser hatte Haftbeschwerde eingelegt, die jedoch abgelehnt wurde.

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dpa