Sergio Marchionne, Fiat Chrysler

Fiat-Chrysler Chef Marchionne trommelt weiter für größere Zusammenschlüsse in der globalen Autoindustrie. (Bild: FCA)

Vor einigen Wochen hatte sich Fiat-Chrysler ganz offen General Motors als Partner angeboten, davor schon gab es Gerüchte über einen Flirt mit VW. Und kürzlich diente sich Marchionne auch den IT- und Internet-Riesen Google und Apple sowie E-Auto-Pionier Tesla als Partner an. Anlässlich der Eröffnung eines großen Alfa Romeo und Maserati Händlers in Oakville, Kanada, am vergangenen Samstag (9. Mai) sagte der Fiat-Chrysler-Chef, dass er sich mit Apple-Chef Tim Cook getroffen habe und auch mit Tesla-Chef Elon Musk.

Während dort durchaus Offenheit gegenüber seinen Ideen bestünde, habe er von den Chefs der traditionellen Autohersteller Null Resonanz auf seine Vorstöße erhalten. Marchionne ist der Überzeugung, dass für die Automobilindustrie eine Konsolidierung im großen Stile überlebenswichtig ist. Angesichts der kommenden technologischen Herausforderungen müssten weit über das bisherige Maß hinaus Zusammenschlüsse erfolgen, um Kosten bei Entwicklung und Einkauf zu teilen und zu senken. Der Absatzaufschwung in Nordamerika und Europa, so wie die noch gute Entwicklung in China und die daraus resultierenden Rekordgewinne vieler Hersteller, gaukle ein trügerisches Bild über die Lage der Autoindustrie vor. Marchhionne sagte laut Medienberichten aus Kanada, dass er in der Sache mit vielen namhaften Branchenkennern gesprochen habe. Bisher habe ihm keiner einziger gesagt, dass er falsch liege. Er selbst sei nach den Gesprächen in der Überzeugung bestärkt, das Thema Kooperationen und Fusionen weiter zu forcieren.

Kritiker halten Marchionne freilich entgegen, dass es vor allem der Autobauer Fiat-Chrysler selbst ist, der für das langfristige Bestehen dringend einen Partner braucht. Marchionne verfolgt einen ehrgeizigen Wachstumsplan bis 2018, der von den meisten Marktexperten als nicht realisierbar angesehen wird.

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Frank Volk

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