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Seit dem 28. April stehen die Bänder im GM-Werk Valencia (Venezuela) vollständig still (Bild: GM)

Venezolanische Behörden hatten das Werk des US-Konzern in Valencia am 28. April beschlagnahmt und GM hat den Betrieb seitdem vollständig eingestellt. Der Konzern zeigte sich in der Mitteilung vom Dienstag (2. Mai) aber offen für Gespräche mit der venezolanischen Regierungen über die Möglichkeit, die Produktion "mit einem neuen tragfähigen Geschäftsmodell" wieder aufzunehmen.

 

Das südamerikanische Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Der Automobilbau ist wie der Großteil der Industrieproduktion eingebrochen. Die meisten Menschen und Unternehmen haben wegen der strikten Kapitalkontrollen der Regierung keinen Zugang zu harter Währung. Weil die GM-Tochter Importe nicht bezahlen konnte, wurde seit Dezember 2015 gar keine Fahrzeuge mehr montiert, wie Daten des venezolanischen Branchenverbandes zeigen.

Zwar hat die sozialistische Regierung in 18 Jahren zahlreiche Unternehmen verstaatlicht. Nach Darstellung der Behörden ist die Beschlagnahmung des GM-Werkes aber keine Enteignung. Sie verweisen vielmehr auf eine fast zwanzig Jahre alte Klage eines Händlers gegen das Unternehmen auf 370 Millionen Dollar Schadensersatz wegen der widerrechtlichen Kündigung seines Konzessionsvertrages.

GM bezeichnete die Klage als "absurd" und rechte in der vergangenen Woche Berufung beim obersten Gericht Venezuelas ein. Der Konzern erwarte eine baldige Entscheidung zu seinen Gunsten, teilte GM mit.

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