Hyundai_Europastrategie_SUV-Kona

Spielt bei der strategischen Fokussierung auf Europa eine Schlüsselrolle: der kommende Hyundai Kona. (Bild: Hyundai)

In den Strategien der  meisten Autoherstellern spielt Europa als Wachstumsschwerpunkt nur eine Nebenrolle: der Markt gilt als gesättigt, der Konkurrenzkampf ist hart und die Margen entsprechend schwach, weil Wachstum durch Verdrängung teuer erkauft wird. Ungeachtet dieser schwierigen Lage setzt die Hyundai-Führung nach schwachen Halbjahreszahlen nun auf die europäischen Märkte.

Geschuldet ist das in erster Linie der massiven Krise, mit der Hyundai und Konzernschwester Kia in China zu kämpfen haben. Ausgelöst durch den politischen Streit um die Stationierung des Rakentenabwehrsystems THAAD und in der Folge Kaufboykotte gegen südkoreanischer Produkte in China, ist im ersten Halbjahr der Autoabsatz von Hyundai-Kia auf dem größten Automart der Welt um 46 Prozent auf 430.000 Einheiten eingebrochen. Das hinterlässt auch in der Gesamtbilanz tiefe Bremsspuren: im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 rutschten die Verkaufszahlen des südkoreanischen Doppels  um 8,7 Prozent auf 3,52 Millionen Einheiten ab.

China zieht Hyundai-Kia Absatz in die Tiefe 

Da die Hyundai-Führung offenbar nicht an eine schnelle Lösung der Probleme in China glaubt, wurde jetzt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Yonhap die Marktstrategie nachjustiert mit einer Schwerpunktsetzung auf Europa und Lateinamerika. Vor allem in Europa will man durch steigende Verkaufszahlen die Verluste in China ausgleichen. Auf der Modellseite fällt dabei dem kürzlich vorgestellten B-Segment-SUV Kona eine Schlüsselrolle zu (auf Kia-Seite gilt ähnliches für den Stonic). Gerade bei den kleinen SUV vom Schlage eines Opel Mokka erhofft sich der Autobauer hohe Zuwachsraten. Die Auslieferungen der Modelle Kona und Stonic nach Europa und in die USA soll Ende des Jahres starten. In Südkorea ist der Kona bereits im  Verkauf und wurde dort sehr gut angenommen.

Hyundai Kona: Auf Pirsch im B-Segment

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