Autonomes Fahren.

71 Prozent der befragten Chinesen halten es für wichtig, dass ein smartes Auto künftig wie ein Fahrlehrer eingreift, wenn der Mensch am Steuer einen Fehler macht. (Bild: Volvo)

Die chinesischen Kunden zeigen sich bei den technischen Visionen des vernetzten Autos der Zukunft generell aufgeschlossener, als die Verbraucher anderer Märkte. Im weltweiten Vergleich zählen sie mit 89 Prozent Zustimmung zu den größten Fans der autonomen Smart-Cars. In den großen Autonationen USA (62 Prozent), Japan (56 Prozent) und Deutschland (47 Prozent) stehen die Konsumenten dem autonomen Fahren dagegen deutlich reservierter gegenüber.

Das sind Ergebnisse des Electronica-Trend-Index 2020. Dafür wurden im Auftrag der Weltleitmesse "Electronica" insgesamt 7.000 Verbraucher in 7 Ländern rund um den Globus befragt. "Auf der Weltleitmesse Electronica vom 8. bis 11. November in München tauscht sich die internationale Elektronikbranche über die Zukunft der vernetzten Welten aus - mehr als 2.900 Aussteller zeigen Innovationen", so Falk Senger.

Deutliche Unterschiede bei Verbraucherakzeptanz

Ebenfalls halten es 71 Prozent der befragten Chinesen demnach für wichtig, dass ein smartes Auto künftig wie ein Fahrlehrer eingreift, wenn der Mensch am Steuer einen Fehler macht. In den USA wünschen sich nur 47 Prozent einen solchen elektronischen Fahrlehrer, in Deutschland 35 Prozent. In Japan können sich im Vergleich zu den chinesischen Nachbarn nicht einmal halb so viele Kunden dafür begeistern (28 Prozent).

"Das autonome Fahrzeug trifft aktuell ebenso wie die Frage nach künstlicher Intelligenz (KI) auf eine stark unterschiedliche Verbraucherakzeptanz in den weltweiten Regionen", sagt Falk Senger, Geschäftsführer der Messe München und zuständig für die Electronica. "Während elektronische Geräte in den USA nach Wunsch von 57 Prozent künftig mit KI ausgestattet werden sollten fordern das in Deutschland nur 39 Prozent - in Japan 28 Prozent. In China spricht sich jedoch eine deutliche Mehrheit von 74 Prozent der Verbraucher für KI-Technik aus."

Wichtiger als in anderen Märkten ist für die chinesischen Kunden zudem eine Online-Vernetzung des smarten Autos mit anderen Fahrzeugen, um vor Gefahren zu warnen (73 Prozent). In den USA plädieren 60 Prozent für eine solche vernetzte Autowelt - in Deutschland rund jeder Zweite. Sehr hoch im Kurs steht bei den Verbrauchern im Reich der Mitte zudem ein umweltfreundlicher Motor: 63 Prozent der Chinesen fordern für die Zukunft das E-Auto - also einen elektrischen Antrieb. In den USA sind es nur 48 Prozent, in Deutschland 43 Prozent und in Japan 27 Prozent.

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dpa