Tesla_Model3_Präsentation

Das Model3 von Tesla ist enthüllt, nun muss der Hersteller in Sachen Vertrieb und Service liefern. (Bild: Tesla)

Mit der Einstimmung auf das erste Volumenmodell des Elektroautobauers hat Elon Musk auf der Marketingseite wieder mal ganze Arbeit geleistet. Begonnen bei der Einstimmung über die sozialen Netzwerke bis hin zur Präsentation des Fahrzeugs sei es gelungen, den Appetit der Marken-Enthusiasten und der E-Auto-Gemeinde weltweit zu entfachen, stellt Stephanie Brinley, Senior Analyst bei IHS Automotive, fest. Dabei spiele es kaum eine Rolle, dass es nicht viel mehr gab, als einen ersten optischen Eindruck des kompakten Stromers, der rund 35.000 US-Dollar kosten soll.

Zu erwarten ist, dass Musk in mehreren Etappen News zum Auto nachschießen wird bis zum versprochenen Produktionsstart Ende 2017. Sicheres Indiz: die optische Präsentation führte den Untertitel „Part One“.

Anzahlung Teil des Finanzierungskonzepts

In diesem hat Firmenchef Musk auf eine Präsentationsstrategie zurück gegriffen, wie sie von Apple zur Vollendung geführt wurde. Brinley verweist darauf, dass die Vorbestellung inklusive der Hinterlegung von 1.000 US-Dollar als Anzahlung fester Bestandteil des Finanzierungskonzepts ist und absolut kritisch für die Weiterentwicklung des Autos zur Serienreife. Im Falle des Model 3 hat das offenbar bestens geklappt. Rund 115.000 Interessenten sollen die 1.000 Dollar laut ersten Meldungen an Tesla überwiesen haben. Die Analystin weist aber darauf hin, dass die entfachte Vorbestellungs-Hype nicht zwingend ein Indikator für die langfristige Nachfrage nach dem Auto sei.

Wichtig ist nach ihrer Einschätzung nun, dass Musk beim Model 3 die Ankündigung hält, dass der Wagen Ende 2017 in Produktion geht. Dies sei nach den Verschiebungen der Vorgängermodelle, insbesondere des Model X, wichtig, um Vertrauen in die Marke aufzubauen. Ein anderer absolut kritischer Punkt: da Tesla mit dem Model 3 in den Volumenmarkt  einsteigt, muss der Autobauer sein Vertriebs- und Werkstattnetz deutlich stärken. Die Zeit dazu ist bis zum Marktstart des Model 3 relativ knapp bemessen.

Obwohl noch keine detaillierten Angaben zum Model 3 vorliegen, gibt es erste Einschätzungen aus dem Analystenteam von IHS Automotive zu den Themenfeldern Technologie, Reichweite und zukünftige Absatzkanäle wie die Einbindung in Car Sharing Modelle.

Technische Details

Jeremy Carlson geht davon aus, dass Musk dem Model 3 das volle zur Verfügung stehende Connectivity- und Infotainment-Paket gönnt, das der Marke zur Verfügung steht und – alle Möglichkeiten für das autonome Fahren. Wie bei Tesla üblich, werde man auch beim Model 3 die Möglichkeit extensiv nutzen, technische Updates online aufzuspielen.

Bei der Reichweite gehen die IHS-Experten von deutlich über 200 Meilen pro Ladung aus. In jedem Fall werde Tesla auch in der Kompaktklasse seinen Anspruch verteidigen wollen, die höchste Reichweite anzubieten. Dazu müsste man nach aktuellem Stand den kommenden Chevrolet Bolt schlagen, der laut ersten Tests auf über 200 Meilen (rund 320 Kilometer) kommt. Wichtig sei die Marke auch mit Blick auf kommende Null-Emissions-Ziele in Kalifornien.

Auch werde Tesla beim Model 3 die Möglichkeiten des Carsharing-Geschäfts stärker nutzen. Hier rechnet IHS damit, dass der Autobauer eine Lösung anbieten wird, dass ein über Carsharing genutztes Model 3 kurze Strecken zum Mieter autonom zurück legen werde.   

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