Audi A4

Der aktuelle A4 ist auf der Zielgerade seines Lebenszyklus´ angekommen. Das neue Modell steht in den Startlöchern. IHS Automotive hat die Chancen des Neuen gegen BMW 3er und Mercedes C-Klasse unter die Lupe genommen. (Bild: Audi)

Mercedes braust gerade mit der C-Klasse von Absatzrekord zu Absatzrekord und macht der BMW 3er Reihe ordentlich Dampf. Mit dem Audi A4 kommt nun das nächste ganz wichtige Modell im lukrativen Premium-D-Segment an den Start. Die Fahrzeuge sind sowohl mit Blick auf die Profitabilität wie auch auf das Volumen von hoher Bedeutung für die Marken. Und sie sind entscheidende Faktoren beim Ringen um die Premiumkrone. Ohne Zweifel werde Audi alles unternehmen, um in allen Bereichen ein hoch wettbewerbsfähiges Auto auf die Räder zu stellen. Nach einer der AUTOMOBIL PRODUKTION vorliegenden Analyse von IHS Automotive, werde es den Ingolstadtern aber mit dem neuen A4 nicht gelingen, den Rückstand auf BMW zu verkürzen. Auch von der Mercedes C-Klasse sieht Audi – zumindest in diesem und im nächsten Jahr – die Rücklichter.

Mit dem Kommen des neuen A4 werde der Absatz des Mittelklasse-Autos von 318.000 Einheiten auf 383.000 Fahrzeuge im Jahr 2016, dem dann ersten vollen Verkaufsjahr des neuen Modells, “sehr deutlich” anziehen, so IHS. Aber noch deutlicher ist der Vorsprung von 3er BMW mit 435.000 Einheiten in diesem Jahr. Dabei sind die als 4er-Serie verkauften Coupé-Modelle noch nicht einmal enthalten. Mercedes wird laut IHS in diesem Jahr den Peak mit dem neuen C-Klasse-Modell von 457.000 Einheiten erreichen, bevor die Absatzzahl 2016 auf 454.000 Fahrzeuge zurück geht. In Summe kommt IHS zum Resultat, dass es die Ingolstadter mit dem neuen A4 nicht schaffen werden, den Rückstand auf BMW zu verkürzen.

Dabei attestieren die Marktexperten dem Bestseller mit den vier Ringen durchaus hohe Qualitäten auf dem Feld der technischen Innovationen. Dafür spreche schon, dass das neue Modell auf der 2. Ausbaustufe des Modularen Längsbaukastens, kurz MLB evo, steht, auf dem auch der eben vorgestellte Audi Q7 produziert wird. Dies bedeutet sowohl bei der Produktionstechnologie wie auch beim Einsatz von Assistenzsystemen und beim Infotainment enorme Möglichkeiten. Diese werde Audi auch konsequent nutzen, ist man bei IHS überzeugt.

So erwarten die Marktexperten, dass das neue Modell durch einen höheren Aluminiumanteil in der Karosserie um bis zu 100 kg leichter werde als der Vorgänger. Auch dadurch werde das Fahrzeug noch agiler und dynamischer im Fahrverhalten als ohnehin schon. Technische Highlights sieht man auch auf der Motorenseite. Das gewohnt breite Angebot werde um einen ultra-effizienten 2-Liter-Benziner erweitert. Die Motoren-Range umfasst auf der Benzinerseite 1.4, 1.8 und 2.0-Liter Aggregate, hinzu kommen 1.6 und 2.0 Liter-Dieselmotoren mit unter 100g/C02 pro km. Zu weiter gesteigerten Effizienz der Motoren werde auch die Zylinderabschaltung beitragen.

Auch bei Infotainment und Assistenzsystemen werde der Autobauer den A4 zur Leistungsschau seiner Möglichkeiten machen, zeigt sich IHS überzeugt.

Ein offener Punkt ist das Design. Zwar schärf Audi hier wie schon bei TT oder Audi Q7 deutlich nach und verleiht dem Modell eine deutlich straffere Optik. Nach ersten Möglichkeiten, das Auto unter die Lupe zu nehmen, zeigten sich Motorjournalisten aber skeptisch, ob die kosmetischen Korrekturen ausreichen werden, dem Bestseller einen Verkaufsschub zu geben. Die Unterschiede zum aktuellen Modell seien zu wenig markant.

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Frank Volk

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