Indien

Die indische Regierung hat jetzt ein gigantisches Wachstumsprogramm für die Autoindustrie vorgestellt. (Bild: SNEHIT – Fotolia.com)

Die Roadmap für Teil II des Automotive Mission Plan (AMP) – der erste umfasste den Zeitraum 2006 – 2016 – wurde am 2. September von der indischen Regierung zusammen mit der Society of Indian Automobile Manufacturers (SIAM) vorgestellt. Ziel ist, bis 2026 hinter China und den USA zum drittgrößten Automarkt weltweit aufzusteigen. Wie hochtrabend die Pläne sind, untermauern einzelne Zahlen: So soll sich die Wertschöpfung aus der Autoindustrie von aktuell rund 74 Milliarden US-Dollar auf 260 – 300 Mrd. US-Dollar nahezu vervierfachen. Bis 2026 sollen 65 Millionen neue Arbeitsplätze in der Autoindustrie geschaffen werden und beim Autoabsatz im Land ist ebenfalls eine Vervielfachung von jetzt 3,2 Millionen Einheiten auf 9,4 Mio bis 13,4 Mio Einheiten vorgesehen.

Aber nicht nur beim Inlandsabsatz, sondern auf beim Autoexport will Indiens zur Großmacht aufsteigen. Hierzu soll parallel eine breit aufgestellte Zulieferindustrie aufgebaut werden. So sollen 35 bis 40 Prozent der auf dem Subkontinent produzierten Autos in den Export gehen. Dabei will sich das Land vor allem durch den Bau umweltfreundlicher Fahrzeuge profilieren. Als eines der vordringlichen Ziele wurde die Schaffung und Verbesserung einer entsprechenden Infrastruktur genannt.

In einer ersten Analyse kommentiert IHS Automotive die gigantischen Wachstumspläne zurückhaltend. Bislang wisse man zu wenig über detaillierte Maßnahmen. Auch erinnert IHS Automotive daran, dass Indien mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen habe, die einer Realisierung des Vorhabens möglicherweise im Weg stehen.

Auch ist die indische Regierung in der Vergangenheit mehrfach aufgefallen, dass strukturpolitische Maßnahmen nicht wie angekündigt umgesetzt wurden.

Frank Volk

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