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Eine Kaufprämie für Elektroautos gibt es bereits seit mehr als drei Jahren, sie brachte bisher aber nicht den gewünschten Erfolg. (Bild: BMW)

Die Bundesregierung hatte die höhere Förderung bereits im vergangenen September in ihrem Klimaschutzprogramm beschlossen. Das anschließende Verfahren unter Beteiligung der EU-Kommission zog sich aber hin. Erst in der vergangene Woche hatte Brüssel grünes Licht gegeben. Am Dienstag wurde die Richtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht und trat somit am Mittwoch in Kraft.

Die Förderung ist von der Art des Antriebs und vom Listenpreis abhängig. Am meisten Geld gibt es für batterieelektrische Fahrzeuge bis zu einem Listenpreis von 40.000 Euro. Hier steigt der Zuschuss von 4.000 auf 6.000 Euro. Für Autos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro liegt der Zuschuss künftig bei 5.000 Euro (statt 4.000). Für Plug-in-Hybride unter 40.000 Euro bekommt man 4.500 Euro (statt 3.000), bei einem Listenpreis über 40.000 Euro erhalten Käufer 3.750 Euro (statt 3.000).

Laut Wirtschaftsministerium kostet die höhere Prämie bei einer Laufzeit bis 2025 insgesamt 4,18 Milliarden Euro. Wie viele Autos gefördert würden, hänge von der Antragslage ab. Die Industrie beteiligt sich zur Hälfte an dem sogenannten Umweltbonus, der Staat zahlt die andere Hälfte. Allerdings verrechnen die Hersteller ihren Beitrag häufig mit Rabatten, die sie üblicherweise ohnehin geben.

Eine Kaufprämie für Elektroautos gibt es bereits seit mehr als drei Jahren, sie brachte bisher aber nicht den gewünschten Erfolg. Seit 2016 habe es 174.969 Anträge gegeben, erklärte das Ministerium. Es flossen rund 245 Millionen Euro - noch rund zwei Milliarden seien im vorgesehenen Topf. Der Branchenverband VDA bezeichnete den neuen Anlauf nun als "wichtigen Meilenstein für den gewünschten Hochlauf der Elektromobilität".

Neben der höheren Prämie könnte dazu beitragen, dass erstmals auch Geld für junge gebrauchte E-Autos beantragt werden kann. Diese dürfen dafür allerdings weder beim Ersterwerb noch als Firmenwagen eine staatliche Förderung erhalten haben. Außerdem dürfen sie nicht älter als 12 Monate und nicht mehr als 15.000 Kilometer gelaufen sein. Dann gibt es für gebrauchte Elektroautos 5.000 Euro, für gebrauchte Hybride 3.750 Euro.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das den Geldtopf verwaltet, veröffentlichte eine Liste mit förderfähigen Autos. Darunter sind 185 reine Elektroautos von 21 Herstellern und 93 Hybride von 14 Herstellern. Plug-in-Hybride dürfen für eine Förderung nur maximal 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen oder müssen mindestens 40 Kilometer rein elektrisch fahren können. Die Reichweite-Anforderungen werden in den kommenden Jahren bis auf 80 Kilometer hochgeschraubt.

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dpa