Martin Daum (links), Christian Levin (Mitte) und Martin Lundstedt (rechts)

Traton, Daimler und Volvo adressieren mit ihrem gemeinsamen Vorhaben den Aufbau eines Hochleistungs-Ladenetzes. Im Bild (v.l.n.r.) Martin Daum, CEO Daimler Truck, Christian Levin, CEO Traton Group und Martin Lundstedt, Präsident und CEO Volvo Group. (Bild: Traton Group)

Auf die Abischtserklärung der drei Partner im vergangenen Sommer erfolgte im Dezember nun die Unterzeichnung einer verbindliche Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures für den Aufbau und den Betrieb eines öffentlichen Hochleistungs-Ladenetzes für batterieelektrische Fernverkehrs-Lkw und Reisebusse in Europa. Das geplante Joint Venture von Traton Group, Daimler Truck und Volvo Group soll von den drei Parteien zu je gleichen Teilen gehalten werden und – nach Abschluss aller behördlichen Genehmigungsverfahren – im Jahr 2022 seinen Betrieb aufnehmen.

Die Parteien wollen hierfür zusammen 500 Millionen Euro investieren. Es handelt sich dabei nach Kenntnisstand der Unternehmen um die bisher bei Weitem größte Investition in Ladeinfrastruktur für schwere Lkw in Europa. Geplant sind innerhalb von fünf Jahren ab Gründung des Joint Ventures mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte für Ökostrom an und in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs und Abladestellen.

Partner beim Ladenetz, ansonsten weiterhin Wettbewerber

Zusätzliche Partner sowie öffentliche Fördermittel sollen dazu beitragen, die Zahl der Ladepunkte im Weiteren deutlich zu erhöhen. Traton, Daimler Truck und Volvo adressieren mit ihrem gemeinsamen Vorhaben den dringend benötigten Aufbau eines Hochleistungs-Ladenetzes, um Lkw-Flottenbetreiber beim Übergang auf CO2-neutrale Transportlösungen zu unterstützen – insbesondere im schweren Fernverkehr. Die drei Partner sehen im geplanten Joint Venture einen Durchbruch für die Transportindustrie, um CO2-Emissionen zu senken.

Die drei OEMs werden zu gleichen Teilen an dem geplanten Joint Venture beteiligt sein, bleiben jedoch in allen anderen Bereichen Wettbewerber. Im Rahmen eines kundenzentrierten Ansatzes berücksichtigen die Parteien unterschiedliche Anwendungsfälle.

Eine Zusammenarbeit mit starken Wettbewerbern möge zwar ungewöhnlich erscheinen, so Traton-CEO Christian Levin, das Thema sei jedoch von entscheidender Bedeutung. Durch diese einzigartige Zusammenarbeit werde man die zur Bekämpfung des Klimawandels erforderlichen transformativen Maßnahmen schneller und erfolgreicher ergreifen können. Daimler Truck-CEO Martin Daum sieht ein starkes Signal an die Transportbranche und die Gesellschaft, denn man unterstreiche damit das nachhaltige Engagement aller Partner für lokal CO2-neutrale Lkw.

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