Winfried Kretschmann, Bündnis90 / Die Grünen

(Bild: Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen - Wikipedia CC BY-SA 2.0)

Es gehe vielmehr um einen "Weckruf" an die Branche, sagte der Stuttgarter Regierungschef den "Ruhr Nachrichten" am Montag (14. November). "Und der Weckruf kommt nicht nur von uns, der kommt auch vom US-Konzern Tesla, der erfolgreich Elektroautos baut."

Die Grünen wollen, dass spätestens mit Beginn des übernächsten Jahrzehnts keine Wagen mit klassischen Benzin- oder Dieselmotoren in Deutschland mehr neu auf die Straße kommen. "So stärken wir diejenigen, die an der Zukunft der emissionsfreien und nachhaltigen Mobilität mitwirken wollen", hieß es im Beschluss des Parteitags in Münster am vorigen Wochenende. Das Thema spielte auch beim umstrittenen Auftritt von Daimler-Chef Dieter Zetsche in Münster eine Rolle. Der Autoverband VDA sprach sich gegen Verbrenner-Verbote aus.

Bei der CSU in Bayern hatte der Verbotsplan der Grünen für Verbrennungsmotoren ab 2030 auf massive Kritik hervorgerufen. "Das ist zu kurz gedacht. Ein Verbot von Diesel- und Benzinmotoren trifft ja nicht nur die Automobilindustrie sondern auch die überwiegend mittelständischen Zulieferer", sagte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am Montag in München. Am Wochenende hatten sich die Grünen auf ihrem Bundesparteitag dafür ausgesprochen, von 2030 an keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr in Deutschland neu zulassen zu wollen.

"Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Aber den Weg dorthin müssen wir ohne Brüche, und ohne dass wir unsere Industrie überlasten, bewältigen", betonte Aigner. Es gehe um eine Gesamtbetrachtung der Mobilität. "Es bringt nichts, wenn wir alle mit einem Elektroauto fahren und der Strom dafür aus einem Kohlekraftwerk kommt. Das ist kein Beitrag zum Klimaschutz."

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dpa