Tesla lässt sich nicht von seinem Weg abbringen. Egal, ob brennende Autos infolge eines mangelnden Unterbodenschutzes oder die Meldung, dass die amerikanische Variante der Stiftung Warentest, “Consumer Reports”, das Model S von der Liste der Kaufempfehlungen gestrichen hat. In Folge dieser Abstufung rauschte die Aktie erst einmal in den Keller. Doch 97 Prozent der Model-S-Kunden gaben an, nach wie vor hochzufrieden mit ihrem Auto zu sein. Der Grund ist eine schnelle Reaktion des Kundendienstes, wo fehlerhafte Teile schnell ausgetauscht wurden.

Vieles regeln die Techniker aus Silicon Valley mit Software-Updates. Jüngstes Beispiel: Autonomes Fahren, kostet 2.700 Euro, kann man anklicken, wenn man sich sein Model S konfiguriert und läuft unter der Bezeichnung “Auto-Pilot Komfortmerkmale”. Jetzt wechselt die schnelle Limousine auf Antippen des Blinkerhebels die Spur, reguliert selbstständig die Geschwindigkeit und parkt ein. Allerdings bleibt es nicht bei den 2.700 Euro, den im Kleingedruckten steht “Aktivierung nach Auslieferung 3.300 Euro”.

Allerdings rät Firmenchef Elon Musk, die Hände bei den Manövern am Steuer zu lassen, schließlich sei die neue Funktion noch in der Anfangsphase. Klingt ein bisschen nach Tesla-Kunden als Betatestern und erinnert an das Verhalten großer Software- / Computer-Hersteller, die ihre Produkte nur nach und nach aufpeppen. BMW, Mercedes & Co, die ebenfalls am selbsttätigen Fahren tüfteln, können sich entspannen, denn auch Musk gestand zu, dass das vollständig autonome Fahren noch ein paar Jahre entfernt sei.

Wenn man dann an seinem Wunsch-Model-S herumbastelt, kommt man irgendwann mal zu der Wahl des Motors und da springen einem nicht mehr die mehr als 700 PS ins Auge, mit denen die Top-Variante des Model S P85D die Stammtischbrüder beim Leistungs-Quartett düpiert. Jetzt findet man Angaben, wie “510 PS hinten 262 PS vorne”. Grund für diese Aufschlüsselung sind EU-Richtlinien, die die Hersteller dazu verpflichten, die maximale Nennleistung anzugeben. Doch das Negativ-Aha-Erlebnis kommt in den nächsten zwei Zeilen: 469 PS beziehungsweise 539 PS (mit Beschleunigungs-Update) als “Batteriebegrenzte Motorwellen-Höchstleistung”.

Tesla gesteht die Limitation durch die Batterie ein. “Also unterm Strich kann man sagen dass das Model S P85D sowie das P90D ludicrous mittlerweile eine Nennleistung von 772 PS  (510 PS Motor hinten + 262 PS Motor vorne) haben aber durch die Limitation der Batterie „nur“ 539 PS auf die Straße bringen”, erklärt eine Tesla-Sprecherin und verweist darauf, dass bei einem Elektro-Auto das  Drehmoment von immerhin 967 Newtonmetern der entscheidende Wert sei. Der Grund für das Einbremsen durch die Akkus sei die Tatsache, dass Motoren, die an eine Batterie angeschlossen sind, sich die verfügbare elektrische Leistung teilen müssen.

Deswegen hält Tesla an den Beschleunigungswert von drei Sekunden von null auf 100 km/h beim Top-Modell und der Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h fest. Allerdings entwickeln Batterien und andere Komponenten auch Wärme, wenn die Höchstgeschwindigkeit abgerufen wird. Verschiedene Tesla-Fahrer berichten, dass das Fahrzeug die Leistung herunterregelt, um die Bauteile zu schützen.

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Wolfgang Gomoll; press-inform

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