Donald-Trump_Mexiko_Autoindustrie

Dürfte Wasser auf die Mühlen von Donald Trump sein: erstmals hat Mexiko den nördlichen Nachbarn von Platz 2 der Exporteure in die USA verdrängt. Eine zentrale Rolle dabei spielt die Autoindustrie. (Bild: Website Trump)

Vorgelegt wurden die Zahlen jetzt vom US-Handelsministerium. Demnach summiert sich in den ersten zehn Monaten des Jahres die Zahl der Exporte aus Mexiko in die USA auf 245 Milliarden US-Dollar, Kanada kommt nur noch auf 230 Milliarden US-Dollar. Setzt sich die Entwicklung bis Ende des Jahres fort, würde Mexiko erstmals in der Geschichte mehr Waren in die USA exportieren als der nördliche Nachbar.  Nummer 1-Exporteur in die USA ist China.

Erfasst sind in der Statistik alle Warenexporte, eine zentrale Rolle für das Erstarken Mexikos spielt aber die Autoindustrie. Die Investitionen in den Sektor summieren sich seit 2010 auf 25,9 Milliarden US-Dollar, so  Zahlen des Center of Automotive Research in Ann Arbor. Wie sehr sich die Gewichte verschoben haben, unterstreicht die Statistik für die ersten zehn Monate des Jahres: Aus Kanada wurde Autos im Wert von 54 Milliarden US-Dollar in die USA exportiert, der Mexiko-Wert liegt bei 90 Milliarden US-Dollar.

Als Hauptgrund werden vor allem die hohen Lohnkosten angeführt. Die sind in Kanada seit 2002 um 64 Prozent gestiegen, Mexiko ist immer noch ein Billiglohnland mit einem durchschnittlichen Lohnzuwachs im Industriesektor von jährlich 0,5 Prozent seit 2014.

Einen nüchternen Blick wirft Stephen Poloz, Governor der Bank of Canada, auf die veränderten Verhältnisse, indem er feststellt: Autohersteller könnten in Mexiko aufgrund der inzwischen gut ausgebildeten Arbeitskräfte leicht das tun, was sie in Kanada machen, nur deutlich billiger.

Abzuwarten bleibt nun wie Obama-Nachfolger Donald Trump mit der Thematik um geht. Trump hatte schon während des Wahlkampfes gegen die Verlagerung von Arbeitsplätzen von Autobauern  – explizit Ford – ins ungeliebte Billiglohnland Mexiko gewettert und Strafzölle für Produkte aus dem Nachbarland angekündigt.

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