Abgase, Auspuff

Opel hatte bislang eingeräumt, dass die Abgasreinigung des betreffenden Opel Zafira nur in einem engen Temperaturfenster funktioniere, doch selbst diese Darstellung scheint nun in Frage zu stehen. (Bild: Stefan Redel - Fotolia.com)

In einem 1,6-Liter-Zafira habe man bislang unbekannte Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung entdeckt, berichteten die Medien am Donnerstag (12. Mai) gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Eine Software soll demnach die Reinigung der Abgase bei hohen Drehzahlen oder einem Tempo oberhalb von 145 Stundenkilometern abschalten. 

Die Abschaltung soll dem Bericht zufolge auch innerhalb des so genannten Thermofensters geschehen, das bei den Untersuchungen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) festgestellt worden war. Die General-Motors-Tochter Opel hatte gegenüber den Behörden bislang lediglich eingeräumt, dass die Abgasreinigung des betreffenden Opel Zafira nur in einem engen Temperaturfenster "im Bereich von 20 bis 30 Grad vollumfänglich" funktioniere.

Frühere Vorwürfe der DUH wegen angeblich erhöhter Abgaswerte hatte das Unternehmen stets zurückgewiesen. Bisher hatte einzig der Rivale VW im September gezielte Manipulationen bei Dieselfahrzeugen eingeräumt und damit den Abgas-Skandal ausgelöst. Auch bei anderen Herstellern waren seither auffällig Abgaswerte festgestellt worden, sie betonten aber stets, das geschehe innerhalb der geltenden Regeln.

Update von 16:10 Uhr:

Opel hat unterdessen in einer Stellungnahme zu den Vorwürfen bekräftigt, "dass wir keine Software einsetzen, die feststellt, ob ein Auto einem Abgastest unterzogen wird." "Unsere Software war nie darauf ausgelegt, zu täuschen oder zu betrügen", stellen die Rüsselsheimer klar.

Die Methoden und Protokolle der Testaktivitäten von DUH/Monitor/Spiegel wurden Opel demnach nicht zur Verfügung gestellt, so dass die Ergebnisse nicht bewertet werden konnten.

Das Unternehmen räumte in der Stellungnahme die "wohlbekannten und wohlverstandenen Unterschiede im Fahrzeugverhalten" von Emissionstests auf dem Prüfstand gegenüber dem realen Straßenverkehr ein und sieht nach eigenen Angaben die künftigen RDE-Tests (Real Driving Emissions) als Anfang, um diese Unterschiede zu adressieren.

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dpa