Die Rückrufwelle bei FCA in Nordamerika reißt nicht ab – auch weil der Konzern eine

Die Rückrufwelle bei FCA in Nordamerika reißt nicht ab – auch weil der Konzern eine Rekordstrafe von der US-Aufsicht NHTSA kassierte. Das soll anderen OEM als warnendes Beispiel dienen. – (Bild: FCA)

Wenn man so möchte, hat der italienisch-amerikanische Autokonzern das Pech, der Autoindustrie in Nordamerika als Präzendenzfall zu dienen. Ende Juli hatte die US-Aufsichtsbehörde NHTSA eine Rekordstrafe gegen FCA verhängt, weil der Autobauer beim Auftreten technischer Probleme zu spät entsprechende Rückrufe gestartet habe oder nach erfolgten Rückrufen die technischen Mängel zu nachlässig beseitigt haben soll. In Nordamerika sorgt das Thema weiter für Diskussionen, FCA ist dabei aber längst aus dem Fokus gerückt. Wie NHTSA-Repräsentanten wie Mark Rosekind gegenüber US-Medien einräumte, habe man mit der Strafe ein Exempel statuieren wollen. Die Rekordstrafe solle dazu dienen, einen neuen Verhaltenskodex einzuführen und OEM und Zulieferer dazu bringen, auftauchende Probleme zügiger abzuarbeiten.

In den aktuell größten und brisantesten Fällen, dem Zündchsloss-Rückruf von General Motors und dem multimillionen Rückruf des Airbag-Herstellers Takata, wird beiden Unternehmen vorgeworfen, technische Probleme über Jahre verschleiert zu haben. Die US-Aufsichtsbehörde selbst war dabei auch in die Schusslinie der Kritik geraten, weil sie trotz entsprechender Hinweise nicht frühzeitig genug gehandelt hatte. Aus Kreisen der Behörde wurde gegenüber US-Medien Defizite aufgrund personeller Engpässe eingeräumt. Die fehlende Disziplin bei der Meldung und Behebung technischer Probleme will man nun offenbar über die Busßgeldhöhen erzwingen.

Bei FCA scheint das Mittel schon mal Wirkung zu zeigen. Innerhalb weniger Tage startete der Autokonzern eine Reihe Aktionen, die jüngste am Wochenende: Nachdem bereits vergangene Woche über 800.000 Trucks in die Werkstätten beordert wurden, weil einerseits durch Kabelreibung am Fahrerairbag, andererseits durch Schläge an die Tür Airbags unkontrolliert auslösen können, legte der Autobauer am Wochenende nach und rief weitere 322.000 Dodge-Modelle zurück.

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Frank Volk

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