Es wird immer trüber in der russischen Autoindustrie. Im Januar brachen die Pkw-Produktionszahlen

Es wird immer trüber in der russischen Autoindustrie. Im Januar brachen die Pkw-Produktionszahlen um fast 26 Prozent ein. Unter den Hauptbteroffenen war auch wieder Russlands größter Autobauer Avtovaz . – (Bild: Avtovaz)

Die russische Autoindustrie steckt im Würgegrif aus wirtschaftlicher Krise, Ukraine-Krieg und niedrigen Öl- und Gaspreisen. Zum Jahresauftakt rauschte die Fahrzeugproduktion um knapp 26 Prozent im Vergleich zum Januar des Vorjahres in den Keller. Die Lage sah damit auf der produzierenden Seite ähnlich schlimm aus wie beim Fahrzeugabsatz, der um 24,4 Prozent absackte. Im Januar wurden laut den Zahlen der staatlichen russischen Statistikbehörde (Rostat) nur noch 85.100 Pkw gebaut. Bereits seit sieben Monaten geht es auf Russlands Automarkt stetig bergab. Im vergangenen Jahr hatten deshalb zahlreiche Autobauer die Notbremse gezogen und Kapazitäten drastisch reduziert wie Opel oder temporäre Produktionsstops durchgeführt wie Ford oder Nissan. Auch für diesen Jahr haben eine Reihe Hersteller solche Maßnahmen angekündigt.

Wie in den vergangenen Monaten leidet Russlands größter Autobauer Avtovaz, der mehrheitlich zu Renault-Nissan gehört, am stärksten unter der schwere Krise. Im Januar wurden 20 Prozent weniger Autos produziert als im Vorjahr. Der Konzern mit der Kernmarke Lada sucht angesichts der anhaltend schwachen Inlandsnachfrage sein Heil im Fahrzeugexport in ehemalige GUS-Staaten. Erst vor einigen Tagen hatte Avtovaz-Chef Bo Andersson angekündigt, dass man den Export erheblich ausweiten werde, um die Auslastung des Stammwerks Togliatti zu erhöhen. Eine wesentliche Rolle bei dem Plan spielen neue Modelle von Renault und der Nissan-Billigmarke Datsun, die Avtovaz quasi als Auftragsfertiger für die französische-japanische Mutter baut.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage gibt es laut IHS Automotive so gut wie keine Hoffnung auf Besserung. Die Marktexperten erwarten für das Gesamtjahr ein Minus bei der Pkw-Produktion um 19,7 Prozent auf dann nur noch 1,392 Millionen gebaute Autos. Zur Erinnerung: Noch Ende 2013 war darüber spekuliert worden, dass möglicherweise bereits 2014, spätestens aber 2015 drei Millionen Fahrzeuge in Russland vom Band gehen werden.

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Frank Volk

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