Porsche SE

Hans Dieter Pötsch (Mitte) leitet die Holding Porsche SE. (Bild: may)

Man habe natürlich auch im vergangenen Geschäftsjahr die Suche nach Beteiligungen zur Ergänzung des Kerninvestments Volkswagen fortgesetzt, so Pötsch. Allerdings steht die Porsche SE hier im Wettbewerb zu OEMs und größeren Zulieferern, die ebenfalls nach erfolgsversprechenden Akquisitionen Ausschau halten. Vor dem Hintergrund der Zinsentwicklung und der Schwierigkeit, ein Startup richtig zu bewerten, sei es PSE nicht geglückt, einen weiteren Zukauf zu tätigen. Pötsch verriet zudem, dass sie sich nicht mehr nur auf Unternehmen mit produktions- und Material-Expertise fokussieren, sondern die gesamte automobile Wertschöpfungskette bei allen Überlegungen zu Grunde läge. „Unser Fokus liegt vornehmlich auf Unternehmen mit zukunftsweisenden Geschäftsmodellen entlang der automobilen Wertschöpfungskette. Sie sollten von langfristiger strategischer Bedeutung für die Branche sein“.

Pötsch widersprach dem Eindruck nicht, dass eine erfolgreiche Akquise schon demnächst zu verkünden sein könnte, verriet aber nichts mehr dazu.

„Wir sind uns mit den Kollegen von Volkswagen einig, dass künftig drei Technologien eine zentrale Rolle einnehmen werden: die Vernetzung des Autos und seiner Umwelt, die Elektrifizierung des Antriebsstrangs sowie das autonome Fahren“, erklärte der PSE-Chef unumwunden.

Dies sei einer der Gründe gewesen, sich 2014 an dem amerikanischen Echtzeitdatenlieferanten Inrix  zu beteiligen. „Wir glauben, dass Inrix als Marktführer die

Entwicklung im Bereich Connected-Car-Dienstleistungen und Verkehrsinformationen in Echtzeit nachhaltig prägen wird. Inrix greift auf ein umfassendes Crowd-Sourcing-Netzwerk von Datenquellen zurück, das sich aus über 275 Millionen Fahrzeugen, Smartphones und Straßensensoren speist. Durch den Dienst „ParkMe“, der  die Daten über 31 Millionen Parkplätze weltweit analysiert, wird Inrix  künftig noch bessere Lösungen für Fahrer und Städte aus einer ganzheitlichen Perspektive anbieten können. 

Zudem verriet PSE-Mitvorstand Matthias Müller, dass man die Akquise von Nokia HERE durch Audi, BMW und Daimler unterstützt habe. „Wir waren lange an HERE selbst dran“. Müller weiter: Auch wenn wir ansonsten noch keine greifbaren Ergebnisse vorweisen können, so ist die Erfahrung, die wir inzwischen aufgebaut haben, für uns und den Volkswagen Konzern sehr wertvoll“, so Müller. Zwischen den M+A-Experten der PSE und den Strategie- und Entwicklungsexperten des VW-Konzerns gebe es einen dauerhaften und engen Austausch. Die PSE profitiert von der Expertise des Autoherstellers, wenn es um Zukäufe geht.

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