Geld

1200 Beteiligungen hätte man in den vergangenen Jahren geprüft, doch nach eingehender Prüfung entschied man oft gegen einen Einstieg. (Bild: Eyetronic-Fotolia.com)

Man habe in den vergangenen Jahren 1200 Beteiligungen geprüft, sich bei der Abwägung von Chancen und Risiken aber oft gegen den Einstieg entschieden, sagte der für Beteiligungen zuständige Porsche-Vorstand Philipp von Hagen am Dienstag auf der Hauptversammlung der Finanzholding in Stuttgart.

Eine einzige Beteiligung wurde verwirklicht - 2013 kaufte die Porsche SE (PSE) 10 Prozent der Verkehrsdaten-Firma Inrix für 41 Millionen Euro. Gelohnt hat sich das bisher nicht: Kürzlich musste die PSE den Wert dieser Beteiligung auf 21 Millionen herunterstufen.

Als Nettoliquidität verfügt die PSE über rund 1,3 Milliarden Euro. Dieses Geld könnte investiert werden, es geht auf den Komplettverkauf des Autobauers Porsche AG an VW im Jahr 2012 zurück.

Bei der Hauptversammlung in Stuttgart äußerten Kleinaktionäre Kritik daran, dass nicht längst umfassend investiert wurde. Mit Blick auf den Inrix-Anteil sagte der Kleinaktionär Christian Strenger, das sei "eine nur mikroskopisch zu sehende Beteiligung". Aus seiner Sicht rechtfertige so eine Mini-Leistung nicht, dass die Porsche SE ein eigenes, teures Ressort für Beteiligungen habe. Eher spöttisch forderte Daniel Jenderek von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz eine höhere Dividende: "Schütten Sie aus, Sie wissen ja sowieso nichts mit dem Geld anzufangen."

Zudem kritisierten Kleinaktionäre die personellen Verflechtungen zwischen der Porsche SE und der Volkswagen AG. PSE-Vorstandschef Hans Dieter Pötsch ist zugleich VW-Aufsichtsratsboss, VW-Konzernchef Matthias Müller wiederum ist PSE-Vorstandsmitglied. Aus Sicht der Kleinaktionäre ist durch solche Verflechtungen nicht gewährleistet, dass der Abgasskandal komplett aufgeklärt werden kann. "Es ist ein Dieselskandal und keine Dieselthematik, wie Sie es nennen", sagte Jenderek mit Blick auf die PSE-Führungsriege auf dem Podium der Stuttgarter Porsche-Arena. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück.

Auf dem Podium saß auch der Ex-VW-Konzernlenker Ferdinand Piëch, der seit seinem Abgang als Volkswagen-Aufsichtsratschef im Frühjahr 2015 nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten war. Es könnte sein letzter offizieller Auftritt auf der Autobühne gewesen sein - spätestens im Frühjahr 2018 soll er sein Mandat als PSE-Aufsichtsrat niederlegen. Piëch hatte kürzlich sein milliardenschweres Porsche-Aktienpaket großteils an seine Verwandte verkauft.

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dpa