Porsche Boxster Sypder. Bild. Porsche

Was schert uns die Krise der anderen: Porsche braust in Russland der Konkurrenz davon. Bild. Porsche

Im August wurden am schwer gebeutelten russischen Automarkt 138.670 Autos verkauft. Das sind 19,4 Prozent weniger als im August des Vorjahres, so die aktuellen Zahlen der Association of European Business (AEB). Der bislang geringste Monatsverlust in diesem Jahr entlockte dem bei der AEB für die Automobilsparte Verantwortlichen, Jörg Schreiber, erstmals einen vorsichtig optimistischen Kommentar: Es könne sein, dass sich eine Art Bodenbildung zeige, das aber auf einem schwachen Niveau. Denn: sowohl Schreiber wie auch IHS Automotive verweisen auf die schon bereits sehr schwachen Augustzahlen des Vorjahres, als sich die Schwere der Russland-Krise deutlich in den Absatzzahlen zeigte. Allzu viel Hoffnung auf eine Trendwende macht denn auch Schreiber nicht. Solange die gravierende Schwäche des russischen Rubel bestehe, werde es keine Erholung geben.

Völlig unbeeindruckt von den wirtschaftlichen Verwerfungen zeigt sich Porsche. Schon das gesamte Jahr positiv unterwegs, stiegen die Verkaufszahlen des Sportwagen- und SUV-Herstellers im August um satte 63 Prozent. In den ersten acht Monaten notieren die Zuffenhausener bei +23 Prozent. Damit ist Porsche unter den Herstellern mit relevanten Absatzzahlen die Marke mit den höchsten Zugewinnen.
Mithalten kann da derzeit nur Toyota-Premiumtocher Lexus mit einem August-Plus von 58 Prozent und einem 8-Monat-Zuwachs von 15 Prozent.

Zu spüren bekommen dagegen die anderen deutschen Premiumhersteller die Launenhaftigkeit des Marktes: Hatte Mercedes-Benz in den ersten Monaten noch im Plus gelegen, hat sich das Bild inzwischen deutlich gedreht: Durch ein Absatzrückgang um 27 Prozent im August ist das Jahres-Minus der Schwaben jetzt auf 10 Prozent angeschwollen. Umgekehrt der Weg von BMW: Hatten die Münchner in den ersten Monaten dick im Minus gelegen, kam BMW im August auf +/- Null und liegt insgesamt mit 21 Prozent im roten Absatzbereich. Parallel zum Marktgeschehen flacht die Verlustkurve bei Audi ab. Im August verkaufte die VW-Premiummarke 2.201 Autos, das sind 15 Prozent weniger als im August des Vorjahres. Im Gesamtjahr liegt Audi bei -29 Prozent.

Unter den Volumenherstellern musste VW im August ein Absatzminus von 23 Prozent (Gesamtjahr: -42 %/49.152 Einheiten) hinnehmen, Opel verlor 48 % (Gesamtjahr: -68%/13.570 Einheiten)). Ein dickes Plus von 18 % gab es dagegen bei Ford (Gesamtjahr: -45%/21.718 Einheiten) und ein kleines bei Kia von drei Prozent (Gesamtjahr: -16%/103.642 Einheiten).

Bemerkenswert im Ranking der Modelle: der Hyundai Solaris verdrängte Platzhirsch Lada Granta von Rang 1. Meistverkauftes Modell eines deutschen OEM ist der VW Polo auf Rang 7.

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Frank Volk

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