VW Stammwerk Wolfsburg

Der Manipulations-Skandal bei VW zieht immer weitere Kreise. (Bild: Volkswagen)

Ein Motorentechniker soll bereits im Jahr 2011 in Wolfsburg den damaligen Chef der Aggregate-Entwicklung der Marke VW und späteren Markenvorstand Heinz-Jakob Neußer vor möglicherweise illegalen Praktiken gewarnt haben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das habe der Motorentechniker nach Angaben aus Unternehmenskreisen bei einer Befragung durch die Konzernrevision ausgesagt.

Dieser VW-Beschäftigte soll außerdem sinngemäß erklärt haben, seine Informationen seien von Neußer offenbar nicht ernst genommen worden. Inzwischen wurde der Aufsichtsrat von Volkswagen nach Informationen von Süddeutscher Zeitung und NDR über die Aussage des Motorentechnikers und weitere erste Erkenntnisse der Konzernrevision informiert. Neußer ist einer der drei Spitzenmanager im VW-Konzern, die wegen der Abgas-Affäre inzwischen beurlaubt wurden. Er war als Entwicklungsvorstand der Marke VW zuletzt direkt unter dem Konzernvorstand tätig, den Martin Winterkorn bis vor einer Woche leitete.

Volkswagen erklärte zu den Vorwürfen, der Konzern befinde sich in einem intensiven Aufklärungsprozess der Angelegenheit. Dabei gehe Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Im Übrigen gelte für jeden Menschen bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung. Auch aus diesem Grund würden Fragen zum Handeln einzelner Personen nicht beantwortet. Neußer war am Dienstag (29.9.) laut Süddeutscher Zeitung nicht erreichbar.

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