PSA-Chef Carlos Tavares

PSA-Chef Carlos Tavares: Wir wollen eine deutsche Marke im PSA-Portfolio haben." (Bild: PSA)

Zwar sei PSA in Europa gut aufgestellt, erklärte Tavares heute morgen (Donnerstag, 23. Februar) in einer Pressekonferenz, allerdings stünden französische Marken in Europa eben nicht unbedingt auf der "Shoppingliste" der Konsumenten. Mit Opel wolle man nun den Kundenstamm erreichen, den man mit PSA nicht greifen könne: "Wir wollen die deutsche Marke im PSA-Portfolio haben." Mit dem deutschen OEM kaufe man sich nicht nur den Markennamen ein, sondern auch deutsches Ingenieurs-Knowhow. Mit der Bündelung beider Kompetenzen könne man zum "europäischen Champion" werden.

Insgesamt sei Opels Lage schwierig und erfordere Hilfe, gleichwohl gebe es auch positive Aspekte. So stand Opel seiner Meinung nach vor dem Brexit dicht vor den schwarzen Zahlen. Neumann und sein Team hätten einen guten Job gemacht, was die Stärkung des Markenimages anbelangt, betonte er in der Konferenz.

Mit Blick auf eine künftige Partnerschaft will PSA sich nicht aktiv in den Turnaroundplan einmischen; dieser soll in Rüsselsheim unter Federführung von Opel erstellt werden, PSA werden diesen Prozess aktiv begleiten und unterstützten. Für Tavares ist das ein ganz klares Signal, dass man die deutsche Marke in ihrer jetzigen Struktur erhalten wolle. Perspektivisch wollen man Opel bei der operativen Marge auf ein Niveau bringen, auf dem PSA bereits liegt - das heißt: sechs Prozent.

Die Verhandlungen dauern noch an, einen konkreten Zeitplan nannte der CEO nicht. Allerdings würden die positiven Bewertungen seitens der französischen und deutschen Regierung bei der Übernahme helfen. Auch die Unterstützung des Opel-Betriebsrates sei wichtiger Bestandteil für den Fortschritt der Verhandlungen.

Tavares betonte mehrfach, dass die Verhandlungen nicht abgeschlossen seien, allerdings äußerte er sich in der Pressekonferenz so, als sei Opel schon Bestandteil von PSA.

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