Russland, Autoverkehr, Moskau

Weniger dramatische, aber keineswegs beruhigende Absatzzahlen vom russischen Automarkt: Im Juni ging es “nur” 29,7 Prozent abwärts. (Bild: vkph – Fotolia.com)

Für den Chef des AEB Automobile Manucafturers Committee, Jörg Schreiber, ist der weniger als dramatisch ausgefallene Absatzrückgang freilich “kein Anlass zur Entspannung”. Dass der Juni nicht ganz so schlimm ausfiel wie die Vormonate, hat für Schreiber im wesentlichen politische Gründe. So gehe sowohl die Absenkung des Leitzinses zur Stimulierung des Konsumerverhaltens wie auch die direkte Förderung für den Kauf von Neuwagen in die richtige Richtung.

Entsprechend verzeichneten im Juni jene Marken den geringsten Absatzrückgang, die am stärksten vom staatlichen Neuwagenprogramm profitieren: Volumenmarken mit lokaler Fertigung in Russland. So büsste Russland-Marktführer Lada im Juni lediglich 12 Prozent ein (H1 gesamt: -27 Prozent). Auf Rang 2 der Verkaufsliste liegt Kia, gefolgt von Hyundai, Renault, Nissan, Toyota und VW.

Unter den deutschen Marken hielt sich Porsche im Juni mit -8,4 Prozent am besten, musste damit aber einen deutlichen Rückschlag hinnehmen. Bislang gehörten die Zuffenhausener zu den wenigen Gewinnern am Markt. In den ersten sechs Monaten (H1) verkaufte Porsche 2.569 Autos, 18,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Längst an Minuszahlen gewöhnt hat man sich auch bei Mercedes-Benz. Lagen die Stuttgarter bis April noch im Plus, verkauften sie im Juni 17,6 Prozent weniger Autos. Auch mit Blick auf das erste Halbjahr liegt Mercedes-Benz nun mit 3,3 Prozent im roten Absatzbereich. Damit halten sich die Schwaben aber deutlich besser als Audi (Juni: -33 %; H1: -32%) und BMW (Juni: -33,8%; H1: 25,8%). Noch tiefer im Minus stecken VW (Juni: -37,6%; H1: -45,7%) und Opel (Juni: -64,7%; H1: -73,0%).

Für das Gesamtjahr erwartet die AEB einen Gesamtabsatz von 1.55 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Das sind 36 Prozent weniger als 2014.

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Frank Volk

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