Tesla Model X

Joshua Neally hatte sein Tesla Model X erst vor kurzem erstanden, als er am Steuer in eine lebensbedrohliche Situation geriet. (Bild: Tesla)

Der 37-jährige Anwalt Joshua Neally aus Springfield im US-Staat Missouri war in seinem neuen Tesla Model X auf dem Weg nach Hause, als er einen stechenden Schmerz in der Brust wahrnahm, der sich schnell verschlimmerte. Anstatt rechts ranzufahren und die Notfallambulanz zu rufen, setzte Neally seine Fahrt mit Hilfe der "Autopilot"-Funktion von Tesla fort und steuerte ein Krankenhaus in Branson an. Für die Strecke von der Highway-Ausfahrt bis zum Krankenhaus-Parkplatz konnte Neally das Steuer selbst übernehmen und sich in die Notfallaufnahme begeben.

Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte eine Lungenembolie, eine gefährliche Verstopfung der Lungenarterie, die das Blut vom Herzen zum Lungengewebe transportiert. Ob die Technik in diesem Fall wirklich das Leben des Anwalts gerettet hat, bleibt zunächst offen, wie das Online-Magazin Slate feststellt - ebenso wie die Frage, was genau zu dem tödlichen Crash im Mai mit einem Tesla Model S führte.

Video: Autopilot hat möglicherweise Crash verhindert

Die Nachricht über die möglicherweise lebensrettende Wirkung des "Autopiloten" kommt für den Elektroautobauer Tesla wie gerufen. Seit dem tödlichen Unfall im Mai, der möglicherweise in Zusammenhang mit dem "Autopilot" steht, war Tesla zuletzt stark unter Beschuss geraten. Der "Autopilot" ist inzwischen Gegenstand verschiedener Untersuchungen, unter anderem der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA, auch das Kraftfahrtbundesamt beschäftigt sich bereits mit dem Vorfall.

Neallys Fall ist nicht der erste, in dem darüber berichtet wird, dass der "Autopilot" Leben rettet beziehungsweise Unfälle verhindert. Ein Tesla-Fahrer hatte im Juli geschrieben, dass der "Autopilot" vor einem plötzlich auf die Fahrbahn laufenden Fußgänger gestoppt habe - schneller, als es der Fahrer selbst gekonnt hätte.

Tesla-Chef Elon Musk, der um plakative Aussagen bekanntermaßen nicht verlegen ist, behauptet gar, der Autopilot hätte ungefähr 500.000 Menschenleben retten können, wenn er überall eingesetzt worden wäre.

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