Elon Musk, Tesla

In Zeiten des nachlassenden Absatzes entdeckt Tesla-Chef Elon Musk den Kunden. Erheblich gestärkt werden soll die Vertriebsseite. (Bild: Taylor / Heisenberg Media)

“Wir anerkennen, dass für die Kunden in Europa Leasingprogramme, entweder persönlich oder über die Firma, eine große Rolle spielen”, heißt im Tesla-Blog, über den das Unternehmen seine Neuigkeiten streut. Die Formulierung lässt sich durchaus als etwas kleinlautes Bekenntnis interpretieren, dass der E-Auto-Pionier die Kaufvorlieben der Europäer in der Vergangenheit unterschätzt hat. Nun will man aber alles besser machen. Deshalb führt der Hersteller nun europaweit die „Tesla Restwertgarantie“ ein. Derzeit ist diese in 11 Ländern verfügbar, wobei allein im März acht Länder hinzugekommen sind – darunter die Schweiz, Frankreich und Schweden.

Dieses einzigartige Modell biete in Kombination mit einer attraktiven Finanzierung mehr Flexibilität als ein herkömmliches Leasing und verbindet die Vorzüge des Fahrzeugbesitzes mit der Flexibilität einer Rückgabe-Option.

Die Maßnahme unterstreicht, dass man nach der ersten Euphoriewelle nun nicht mehr auf die Kraft des neuen Produktes alleine setzt. In den USA kündigte Musk einen umfassenden Umbau des weltweiten Vertriebs an. Noch in diesem Jahr sollen drei für den Verkauf zuständige Vize-Präsidenten für Nordamerika, Europa und Asien ernannt werden. Darüber soll auch der Posten des Chefs für den weltweiten Vertrieb neu besetzt werden.

Die Aktivitäten kommen in einer Phase, in der es für den E-Autobauer nicht mehr so gut läuft. Massive Probleme hat Tesla in China. Weil die Verkäufe massiv hinter den Erwartungen zurück bleiben, müssen rund 30 Prozent der Beschäftigten dort gehen. Auch das Versprechen an chinesische Käufer, beim Kauf eines Tesla S gleich die individuelle Ladestation mit zu installieren, hat bislang nicht gefruchtet.

Zunehmend muss Musk erkennen, dass in den USA gängige Verkaufspraktiken in anderen Teilen der Welt nur bedingt oder nicht funktionieren – zumindest, wenn ein gewisses Absatzlevel überschritten wird. Für das vergangene Jahr hat Tesla die Produktion von 35.000 Fahrzeugen gemeldet und damit offiziell die eigenen Zielsetzungen erreicht. Wie viele von diesen Autos aber tatsächlich in Kundenhand gegangen sind, ist unklar.

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Frank Volk

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