Hyundai, China, Cangzhou

Wenig Anlass zur Freude wie hier beim Spatenstich für das Werk Changzhou gab es 2015 in China für Hyundai. Die Südkoreaner verfehlten ihr Absatzziel deutlich, Toyota und honda überraschten dagegen positiv. (Bild: Hyundai)

Der Hersteller mit den ehrgeizigsten Zielen, Hyundai/Kia, verfehlte am Ende die eigenen Ansprüche am deutlichsten: Hatten die Südkoreaner für 2015 ein Absatzziel von +8 Prozent auf 1,99 Millionen Einheiten gesetzt, steht unter dem Strich ein Minus von 4,9 Prozent auf 1,67 Millionen Einheiten. Dabei ging der Absatz bei Hyundai (-5,1 % auf 1,062 Mio. Einheiten) stärker zurück als bei der kleineren Schwester Kia (-4,6% auf 616.096 Einheiten). Vor allem die ersten neun Monaten herrschte Dauerkrisenstimmung. Eine ganze Reihe Manager musste gehen, die Strategie wurde mehrfach angepasst. Die Absatzwende brachte dann aber im Oktober das Steuerförderungsprogramm für Fahrzeuge mit Motoren mit weniger als 1,6 Liter Hubraum. Da stellten die Südkoreaner wieder einmal ihre Flexibilität unter Beweis und verpassten aktuellen Modellen flugs entsprechende Aggregate. Das bescherte Hyundai wie Kia einen ordentlichen Schlusspurt. Nun setzt man bei dem Autobauer auf das neue Jahr und neue Modelle.

Wende zu spät für Hyundai/Kia

Besser als erwartet lief es für die japanischen Konkurrenten Toyota und Honda. So meldete Toyota für 2015 ein Absatzwachstum um 8,7 Prozent auf 1,12 Millionen und lag damit über dem eigenen Ziel von Plus 6,8 Prozent. Im Gegensatz zu Hyundai/Kia konnten die Japaner allerdings nicht vom Steuerprogramm der chinesischen Regierung profitieren. Im Gegenteil: im Dezember ging der Toyota-Absatz um 2,4 Prozent auf 122.000 Einheiten zurück. Betont bescheiden gibt man sich im Lager des (vermutlich) weltgrößten Herstellers auch mit Blick auf 2016 und begnügt sich mit einem Ziel von +2,7 Prozent auf 1,15 Millionen Einheiten.

Honda startet durch

Ebenfalls ein über den eigenen Erwartungen liegendes Ergebnis meldet Honda. Ohne Nennung konkreter Zahlen gab der Autobauer bekannt, im Jahr 2015 mehr als eine Million Fahrzeuge in China verkauft zu haben. Damit liegt Honda deutlich über dem Ziel von 950.000 Einheiten und sehr deutlich über dem Ergebnis von 2014, als man knapp 790.000 Fahrzeuge verkaufte. Allerdings war 2014 auch ein ausgesprochen schlechtes Jahr für Honda. Das überdurchschnittliche Plus bei den Japanern geht nach Einschätzung von IHS Automotive auf die junge Modellpalette zurück. Beflügelt von dem Erfolg will Honda in den nächsten drei Jahren 15 neue oder optisch aufgefrischte Fahrzeuge an den Start bringen. Zudem plane der Autobauer eine lokale Fertigung für seine Premium-Marke Acura.

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Frank Volk

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