Vernetzung, Car IT

Bis 2022 werden die vernetzten Fahrzeuge den Markt weitgehend durchdrungen haben, prognostiziert eine aktuelle Studie. (Bild: Continental)

Bei einer jährlichen Zuwachsrate von 24,3 Prozent wird sich das Umsatzvolumen im Bereich der vernetzten Mobilität weltweit von 47,2 Mrd. Euro in 2017 auf 140 Mrd. Euro in 2022 erhöhen und damit innerhalb von fünf Jahren knapp verdreifachen. Das ist eines der Ergebnisse der Studie "Connected C@r 2016" von Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

Jedoch sei davon auszugehen, dass die Durchschnittspreise pro Fahrzeug stagnieren werden. Vernetzte Dienste dienen demnach primär dem Ersatz von Umsätzen aus älteren Funktionalitäten, für die der Kunde nicht länger bezahlen möchte. Um das Marktpotenzial auszuschöpfen, müssen die Automobilhersteller (OEMs) bis 2022 320 Millionen Connected-Car-Pakete verkaufen - eine enorme Herausforderung für bestehende Vertriebskanäle.

 

 

Infografik Connected Car
Zum Vergrößern des Bildes bitte klicken! Quelle/Infografik: PwC Strategy& (Germany) GmbH

Das heutige Geschäftsmodell der Branche basiert auf komplexer Preisgestaltung, geringen Innovationsfrequenzen und dem einmaligen Produktverkauf. In der neuen Welt braucht es einfache Lösungen, die den Kunden auch nach dem Autokauf über digitale Dienste weiterhin begeistern. Zudem verlagern sich mit hoher Geschwindigkeit signifikante Teile der Wertschöpfung auf Mobilitätsdienstleister, neue Technologieanbieter sowie Zulieferer. Der Anteil der OEMs am Gewinn der gesamten Mobilitätsbranche wird bis 2030 von 70 Prozent (2015) auf nur noch 50 Prozent fallen, so das Beratungsunternehmen.  "Mobilität wird durch neue Angebote wie autonom fahrende Robo-Taxis verfügbarer, flexibler und günstiger. Zusätzlich zu dem dadurch entstehenden Preisdruck müssen die Hersteller steigende Entwicklungs- und Produktionskosten für die hochtechnisierten Autos der Zukunft schultern, insbesondere für die Themen Vernetzung, Automatisierung, Elektrifizierung und Mobilität. Dies führt zu strukturellen Veränderungen und hohem Investitionsbedarf. Gleichzeitig verlagern sich Erlöspotenziale hin zu neuen Mobilitätsanbietern.", erläutert Richard Viereckl, Senior Vice President bei Strategy& und Koautor der Studie. "Kurz- und mittelfristig profitieren die Technologiezulieferer am stärksten von den stark wachsenden Volumenzahlen der vernetzten Automobile. Es ist davon auszugehen, dass hohe Margen insbesondere in den Automatisierungsalgorithmen und in der Analyse von Nutzungsdaten entstehen."

Während sich die vernetzte Mobilität heute noch größtenteils im Premiumsegment abspielt, werde der Massenmarkt innerhalb der nächsten fünf Jahre einen massiven Bedeutungszuwachs erfahreun und die Hersteller damit auch strategisch vor immense Herausforderungen stellen. Der globale Umsatzanteil des Massenmarkts bei vernetzten Diensten wird laut der Analyse von 35,4 Prozent (16,7 Mrd. Euro) 2017 auf 50,1 Prozent (70,1 Mrd. Euro) 2022 anwachsen, wodurch er erstmals mit dem Premiumsegment gleichzieht.

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