Frank Witter, Finanzvorstand Volkswagen

Volkswagens Finanzvorstand Frank Witter nannte bei der Jahrespressekonferenz des Konzerns neben dem neuen Testverfahren WLTP auch die Wechselkursentwicklung als Risiko für den Ausblick, der insgesamt ambitioniert sei. (Bild: Volkswagen)

Viele Investoren seien bei der Vorlage des Ausblicks etwas enttäuscht gewesen, sagte Finanzvorstand Frank Witter am Dienstag (13. März) in einer Telefonkonferenz mit Analysten in Berlin. Der neue Prüfzyklus WLTP könne zu "einem zeitweilig eingeschränkten Produkt-Angebot" führen, sagte Witter mit Verweis auf neue Regeln bei unter anderem der Abgasmessung. Vorstandschef Matthias Müller hatte in der Pressekonferenz zu den Geschäftszahlen des vergangenen Jahres darauf hingewiesen, dass es unter anderem einen Engpass bei der Ausstattung mit neuen Prüfständen gebe.

Der Volkswagen-Konzern hatte mit den Eckdaten zum abgelaufenen Jahr für 2018 einen Umsatzanstieg von bis zu 5 Prozent in Aussicht gestellt. Die operative Umsatzrendite soll zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen, während Analysten bereits mit Werten am obere Ende dieser Spanne rechneten. Vergangenes Jahr lag die Marge vor Sondereinflüssen bereits bei 7,4 Prozent. Witter nannte neben dem neuen Testverfahren WLTP auch die Wechselkursentwicklung als Risiko für den Ausblick, der insgesamt ambitioniert sei.

Seit dem Herbst durchlaufen neue Autotypen auf dem Prüfstand den Zyklus WLTP, der im September 2018 für sämtliche Neu-Pkw bindend wird. Die Untersuchungen sind gründlicher und länger als im bisherigen Verfahren NEFZ. Es seien jedoch auch hier Schlupflöcher möglich, meinen Kritiker. Daher seien Straßentests (RDE) nötig. Ab September 2019 sind diese für Neuwagen Pflicht. Volkswagen hatte mit dem Bekanntwerden der Software-Manipulation von Diesel-Abgastests im Herbst 2015 in den USA eine intensivere Diskussion um die Messung von Abgaswerten in Prüfzyklen ausgelöst.

Sie möchten gerne weiterlesen?

dpa