Bild von der Hauptversammlung von VW 2017.

Bei der Hauptversammlung haben die VW-Aktionäre den Vorstand mit Mehrheit entlastet. (Bild: VW)

Auf die Entlastung der einzelnen Manager entfielen bei der Hauptversammlung am Mittwoch in Hannover jeweils gut 99 Prozent der Stimmen. Für die Entlastung des Aufsichtsratschefs Hans Dieter Pötsch gaben die Anteilseigner 99,04 Prozent ihrer Stimmen ab, für die Entlastung von VW-Chef Matthias Müller ebenfalls 99,05 Prozent.

Auch für das neue Vergütungssystem, das teilweise scharf kritisiert wurde, gab es eine deutliche Mehrheit: 81 Prozent der Stimmen votierten für die Reformierung des Systems.

Während der Hauptversammlung kritisierten zahlreiche Aktionäre und Aktionärsvertreter VW besonders für die Aufarbeitung des Abgasskandals. Viele Anteilseigner lobten zwar die überraschend gute operative Entwicklung des DAX-Konzerns im vergangenen Jahr. Sie kritisierten aber die mangelnde Transparenz bei der Aufarbeitung des Skandals und bemängelten das neue Vergütungssystem.

"Die Aufarbeitung der Gründe für die Dieselkrise ist unzureichend", sagte etwa Hans Christoph Hirt vom Aktionärsberater Hermes EOS. Es sei auch weiter offen, wer im Vorstand wann über was Bescheid gewusst habe. "Wie soll das Vertrauen zurückerlangt werden, wenn der Abschlussbericht nicht veröffentlicht wird?", fragte Hirt in Richtung VW-AR-Chef Pötsch.

Die Entlastung war den VW-Managern trotz der Kritik quasi sicher. Der Mehrzahl der Investoren fehlt bei Volkswagen die Möglichkeit, eigene Vorschläge durchzusetzen, weil die Gründerfamilien Porsche und Piëch zusammen rund 52 Prozent der Stammaktien halten. Das Bundesland Niedersachsen hält rund 20 Prozent der Stimmrechte.

Im vergangenen Jahr hatte sich das Land der Komplett-Entlastung des Konzernvorstands allerdings verweigert und sich bei den Abstimmungen zu Ex-VW-Chef Martin Winterkorn und VW-Markenchef Herbert Diess enthalten.

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