Crossblue bei einer Testfahrt. Heute heißt das Modell Atlas.

Die VW-Vorstände müssen deutlich seltener als Testfahrer anstehender Serienmodelle arbeiten wie noch unter dem früheren Vorstandschef Martin Winterkorn. (Bild: VW)

Wie die AUTOMOBIL PRODUKTION aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat Müller die Anzahl der Konzernabnahmefahrten, wo tagelang kein Vorstand mehr greifbar ist, in der Anzahl halbiert sowie die Teilnehmerzahl deutlich verkleinert.

Unter Winterkorn gab es 21 Stationen weltweit, in heißen Regionen wie Südafrika ebenso wie in Russland, um die Autos allen möglichen Belastungen auszusetzen. Die VW-Vorstände, begleitet von etwa 100 Ingenieuren, prüften in den verschiedenen Stationen alle Autos, die im nächsten halben Jahr in Serie gehen sollten. Nach VW-Angaben kamen allein bei diesen Konzernabnahmefahrten des Vorstandes auf allen Stationen mehr als 36 Millionen gefahrene Kilometer pro Jahr zusammen. Das sind fast 1.000 Erdumrundungen.

Auch in anderen Bereichen hat VW inzwischen Bürokratie abgebaut. So reduzierte die Müller-Truppe die Konzernrichtlinien von 800 auf 150 Seiten. Die Zahl der Top- Gremien sank um ein Drittel.

VW-Strategiechef Thomas Sedran begründet die Maßnahmen damit, dass „der Konzern immer komplexer geworden und die Entscheidungsprozesse komplizierter und langwieriger“ seien. Sedran gegenüber AUTOMOBIL PRODUKTION: „Matthias Müller fordert hier immer wieder ein, Komplexität herauszunehmen, sich um die Dinge zu kümmern, die wirklich wichtig sind und Synergien zu heben.“ Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Heftausgabe.

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