Volkswagen-Elektroautos

Weil die Prüfstände überlastet sind, werden Elektroautos und Hybride bei der Zertifizierung vorerst hintangestellt. (Bild: Volkswagen)

(Hinweis: Bei dieser Version des Artikels handelt es sich um eine korrigierte Fassung vom 6. August, 18:10 Uhr, in der die Stellungnahme von Volkswagen berücksichtigt wurde.)

"Für Fahrzeuge mit Hybrid- und Erdgas-Antrieb nehmen wir zurzeit keine Bestellungen mehr an", sagte ein VW-Sprecher der Welt am Sonntag. Auch Elektroautos seien erst ab 2019 wieder lieferbar. 

Einen temporären Stopp für Bestellungen gibt es bei Hybridfahrzeugen, so Volkswagen in einer Mitteilung. Aufgrund bevorstehender Modellwechsel bzw. technischer Änderungen werden demnach der Passat GTE und der Golf GTE erst 2019 wieder bestellbar sein. Bisher bestellte und an Kunden bestätigte Fahrzeuge werden laut VW weiter ausgeliefert.

Auch bei Erdgasfahrzeugen sind zur Zeit aufgrund bevorstehender technischer Änderungen (neue Motorengeneration mit vergrößerter Reichweite) keine Bestellungen möglich. Diese Modelle werden voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2018 wieder bestellbar sein, so der Hersteller. Auch hier werden bereits bestellte und an Kunden bestätigte Fahrzeuge weiter ausgeliefert.

Zunächst war in Agenturmeldungen von einem generellen Lieferstopp für Elektroautos sowie Hybrid- und Erdgasfahrzeuge die Rede gewesen.

VW und andere Hersteller konnten nicht alle Modelle ihrer umweltfreundlichen Autos rechtzeitig nach den neuen Vorschriften zertifizieren, da ihre Prüfstände ausgelastet sind. Dass ausgerechnet die als umweltfreundlicher geltenden Hybrid-, Erdgas- und Elektrofahrzeuge nun nicht mehr lieferbar sind, liegt dem VW-Sprecher zufolge daran, dass sie relativ selten verkauft und daher nicht mit Priorität behandelt würden.

Außer VW hat auch Daimler nicht genug Prüfstände, um seine umweltfreundlichen Autos rechtzeitig zuzulassen. Nach Informationen von Welt am Sonntag ist das auch bei Daimler unter anderem eine Spätfolge des Abgasskandals. Denn die Hersteller mussten sich verpflichten, in alten Dieselfahrzeugen Software-Updates zu zertifizieren. Daher sind nun die Prüfstände ausgelastet. Da nur deutsche Autohersteller die Software alter Autos aktualisieren, sind die Importeure deutlich weniger von den Schwierigkeiten rund um die WLTP-Umstellung betroffen.

"Wir haben keine Statistiken über möglicherweise verlängerte Lieferzeiten, aber in den Gesprächen mit unseren Mitgliedsunternehmen ist das kein großes Thema", sagte Bernd Mayer vom Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) der Zeitung.

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