VW-Logo wird am Auto befestigt

Nachbehandlungssystem des Motors rentiert sich in Kleinwagen: VW will Entwicklung des 1,5-Dieselmotors stoppen. (Bild: VW)

Der Konzern will sich laut Autocar zunehmend auf Benzin-Mildhybride bei Kleinwagen und der Mittelklassen konzentrieren. Der neue Motor sollte in den Golf als Schwester-Element zum Turbolader der 1,5-Liter-Benzin-Einheit eingebaut, die als Teil der überarbeiteten Golf-Version (Golf VII) enthüllt wurde.

Laut Frank Welsch, Markenvorstand Volkswagen Pkw im Geschäftsbereich Entwicklung, entschied man, das Projekt zu stoppen, da die Nachfrage nach dieselmotorisierten B-Segment-Autos weiter sinkt und hohe zusätzliche Kosten für die Entwicklung eines effektiven Systems zur Motor-Nachbehandlung anfallen. Welsch erklärte, dass sich die zusätzlichen Materialkosten auf sechs- bis achthundert Euro belaufen und damit lediglich das Nachbehandlungssystem abgedeckt ist. Damit wäre die Nachbehandlung so teuer wie der Motor selbst. Einen Dieselmotor in den Polo zu setzen, würde so viel kosten wie ein Viertel des gesamten Fahrzeugs.

Dass VW nach dem Dieselskandal seine Dieselstrategie für die B- und C-Segmente neu beurteilt, ist keine große Überraschung. Angesichts der zusätzlichen Kosten für die Herstellung der Diesel-Powertrains, war die Verwendung in den B-Segment-Modellen schon immer ziemlich marginal. Dies gilt insbesondere für die Fortschritte in der Direkteinspritzung von Ottomotoren in den letzten zehn Jahren. Einige OEMs, darunter auch VW, sprangen auf den Trend zu kleineren Ottomotoren auf, was wiederum dazu führte, dass 3-Zylinder-Benzin-Kleinmotoren durch die Weiterentwicklung in der letzten Zeit beeindruckende Werte im Bereich Effizienz und Emissionen hervorbringen.

Inzwischen scheint sich die Diesel-Affäre negativ die europäische Diesel-Nachfrage ausgewirkt zu haben - mit zunehmenden Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Stickoxidemissionen auf die öffentliche Gesundheit. Allerdings will VW die Entwicklung von Dieselmotoren für größere Fahrzeuge fortsetzen, in denen zusätzliche Kosten absorbiert werden können und die Vorteile in Bezug auf Effizienz und Kohlendioxid(CO2)-Emissionen skalierbarer sind. Wie Welsch sagte, wird der 2.0-Liter-Dieselmotor definitiv eine große Zukunft haben. Er fügte hinzu, dass in ein oder eineinhalb Jahren die nächste Generation kommen werde.

VWs Golf 7

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