Beim Tanken

VW hatte im September 2015 zugegeben, Abgastests von Diesel-Fahrzeugen manipuliert zu haben. Jetzt darf der Konzern offiziell in Europa umrüsten. Sandor-Jackal-Fotolia.com

Alle Genehmigungen der zuständigen Regulierungsbehörden zur Umrüstung der Autos mit dem Motorentyp EA189 lägen vor, teilte der Konzern am Freitag (13. Mai) in Wolfsburg mit. Das gelte auch für die betroffenen Skoda-Fahrzeuge. Für die Typgenehmigung der Fahrzeuge der Marke Skoda sei eine britische Behörde zuständig, für Audi und Volkswagen das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt und für Seat eine spanische Behörde, erklärte ein VW-Sprecher.

VW hatte im September 2015 zugegeben, in großem Stil bei Abgastests von Diesel-Fahrzeugen getrickst zu haben. Die Manipulationen stürzten VW in eine tiefe Krise, der Konzern hat für die Kosten des Dieselskandals insgesamt bereits 22,6 Milliarden Euro verbucht.

Allein in Deutschland sind etwa 2,6 Millionen Fahrzeuge von den Abgasmanipulationen bei VW betroffen und müssen in die Werkstätten. Europaweit sind es 8,5 Millionen Wagen. Bei der Marke Skoda geht es den Angaben zufolge um rund 800 000 Autos, für deren Umrüstung bislang noch die Freigabe fehlte. Insgesamt sind bei Skoda 1,2 Millionen Autos betroffen.

Den Start der gesamten Rückrufserie hatte Ende Januar 2016 das Pick-up-Modell Amarok gemacht. Mehr als eineinhalb Jahre nach Auffliegen der Diesel-Manipulationen ist knapp die Hälfte der betroffenen Motoren umgerüstet. Insgesamt seien es bislang 4,7 Millionen Fahrzeuge, sagte Konzernchef Matthias Müller vor wenigen Tagen auf der Hauptversammlung. In Deutschland seien es 1,7 Millionen Autos. Moderne Verbrennungsmotoren blieben auf absehbare Zeit unverzichtbar, betonte Müller. "Sie sind sparsam und emissionsarm. Das gilt - allen lauten Diskussionen zum Trotz - auch und gerade für den Euro-6-Diesel."

Inzwischen hat Europas größter Autobauer deutlich Fahrt aufgenommen: Im ersten Quartal verdiente der Konzern vor allem dank starker Geschäfte in Westeuropa deutlich mehr, unter dem Strich blieben 3,4 Milliarden Euro Gewinn in der Kasse - ein Plus von fast 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 10,3 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro.

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dpa