China Chungking

Das Programm der chinesischen Regierung, das eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf Autos bewirkte, soll Ende des Jahres auslaufen. (Bild: Fotolia - Chungking)

Der Ansturm der Kunden auf die Autohäuser, befeuert durch Steuererleichterungen für bestimmte Automodelle, scheint langsam abzuebben. Gegenwärtig sind noch mehr als 70 Prozent der in China verkauften Autos steuerbegünstigt.

Nachdem die Turbulenzen an den chinesischen Börsen im vergangenen Sommer dazu geführt hatten, dass Verbraucher die Anschaffung teurer Produkte auf Eis legten, hatte die Regierung in Peking darauf im Oktober vergangenen Jahres mit einer Halbierung der Mehrwertsteuer auf Autos, die höchstens einen 1,6-Liter-Motor haben, reagiert, und die Autoverkäufe damit kräftig angekurbelt.

Ende des Jahres soll dieses Programm auslaufen. Autohersteller fürchten jetzt schon, dass die chinesischen Verbraucher die Autohäuser danach links liegen lassen - und das zu einer Zeit, in der der US-Automarkt seinen Zenit überschritten zu haben scheint.

Wie der chinesische Autobranchenverband CAAM mitteilte, wurden im Oktober 2,34 Millionen Neuwagen übergeben nach 1,94 Millionen vor einem Jahr. Die Daten spiegeln den zentralen Einfluss wider, den die chinesische Regierung auf die Entwicklung des heimischen Automarktes ausübt. In den vorangegangen drei Monaten hatte der Autoabsatz in China noch jeweils um mindestens 26 Prozent zugelegt.

Insgesamt summierten sich die Neuwagenverkäufe in China in den ersten zehn Monaten auf 19 Millionen Fahrzeuge - 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Von Januar bis Oktober 2015 hatten die Autoverkäufe gerade mal um 4 Prozent im Vergleich zum Vergleichszeitraum 2014 zugelegt.

Analyst Robin Zhu von Sanford C. Bernstein glaubt daher, dass Peking die Käufe von Autos mit kleinem bis mittlerem Hubraum weiterhin subventionieren wird, wenn auch in geringerem Ausmaß. Er schätzt, dass die Mehrwertsteuer für die betroffenen Fahrzeugmodelle im kommenden Jahr von aktuell 5 auf dann 7,5 Prozent angehoben wird.

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