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Besonders bei Toyota läuft das Geschäft rund. Die Japaner profitieren von einer besonders hohen Exportquote. (Bild: kru)

Etwa 30 Prozent der größten an der Tokioter Börse gelisteten Unternehmen haben im Geschäftsjahr per Ende März einen Rekordgewinn erzielt, wie aus Daten von SMBC Nikko Securities hervor geht. Das sei der höchste Anteil seit dem Jahr 2006, als 36 Prozent der Konzerne so gut verdient haben wie nie zuvor. Im Durchschnitt stieg das Nettoergebnis vergangenes Geschäftsjahr um 6,7 Prozent.

“Der schwächere Yen und geringere Ölpreise haben einige Branchen gestützt”, sagte Kayoko Ota, Analyst bei SMBC Nikko Securities. Als Beispiele nannte der Experte die Automobil- oder Stahlindustrie. Allerdings dürfte der positive Effekt im laufenden Jahr zumindest nicht stärker werden. Wenn der US-Dollar aber weiter bei einem Niveau von 120 Yen gehandelt werde, sollte das den Unternehmen stabile Gewinne bescheren. Aktuell steht der Dollar bei 119,94 Yen.

Von den großen japanischen Autoherstellern profitiert Toyota besonders von der Schwäche der Heimatwährung, da das Unternehmen mehr Fahrzeuge als Nissan oder Honda exportiert. Toyota fertigt mehr als ein Drittel aller Autos in Japan und verkauft davon wiederum über die Hälfte in den Rest der Welt.

Der weltgrößte Autobauer steigerte seinen Gewinn im Geschäftsjahr um 19 Prozent auf 2,17 Billionen Yen, umgerechnet gut 16 Milliarden Euro. Bereits im Vorjahr hatte der Volkswagen-Rivale einen Rekord erzielt. Im neuen Geschäftsjahr will Toyota das Vorjahresergebnis erneut übertreffen.

Bei Nissan war der Zuwachs noch stärker: Der Gewinn kletterte um knapp ein Drittel auf 694,23 Milliarden Yen, obwohl es in der Heimat und in einigen Schwellenländern alles andere als gut lief im Schlussquartal. Auch Japans kleinster Automobilhersteller, die Fuji Heavy Industries Ltd, konnte im abgelaufenen Jahr einen Rekordgewinn erzielen, den dritten in Folge. Der Hersteller von Autos der Marke Subaru rechnet im neuen Jahr mit einem Gewinnplus von knapp 29 Prozent.

Aber auch in anderen Bereichen profitieren Unternehmen. Die beiden größten Airlines des Landes profitierten zuletzt von geringeren Treibstoffkosten und einem wesentlich besseren Tourismusgeschäft, was beides teilweise auch auf den schwächeren Yen zurückzuführen ist. ANA Holdings, die Mutter von All Nippon Airways, steigerte den Betriebsgewinn um 39 Prozent auf 91,5 Milliarden Yen. Bei Japan Airlines ging es um 8 Prozent auf 179,7 Milliarden Yen nach oben.

In den kommenden Monaten dürfte sich dieser Trend bei vielen Unternehmen fortsetzen, möglicherweise aber nicht mehr ganz so dynamisch wie zuletzt. Die größten an der Börse in Tokio notierten Unternehmen erwarten im neuen Geschäftsjahr bis Ende März 2016 einen Gewinnanstieg um 11 Prozent.

Bei Gesellschaften aus dem Servicesektor sieht das Bild allerdings anders aus: Sie werden von höheren Kosten importierter Rohstoffe, die wegen des schwachen Yen gestiegen sind, belastet. Dazu kommt die schwächere Inlandsnachfrage infolge der Umsatzsteuererhöhung vom April 2014. Analyst Ota geht aber davon aus, dass im Einzelhandelssektor dieses Jahr eine Erholung einsetzen wird. Die größten Unternehmen des Sektors erwarten im Geschäftsjahr 2015/16 selbst einen Anstieg des Gewinns um 39 Prozent. Im vergangenen Jahr waren die Gewinne im Durchschnitt noch um 15 Prozent gesunken.

Angesichts der insgesamt rosigen Entwicklung besonders im Verarbeitenden Gewerbe haben die Konzerne auch die Dividenden aufgestockt. Insgesamt wurden die Ausschüttungen auf einen Rekordwert von 9 Billionen Yen im vergangenen Jahr erhöht, wie SMBC Nikko errechnet hat.

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Megumi Fujikawa, Dow Jones Newswires/ks

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