Mary Barra, GM

Ihr offensiver Umgang bei der Aufarbeitung des Zündschloss-Skandals ist wohl Hauptgrund, dass nun ein Vergleich mit den US-Behörden geschlossen wurde: GM-Chefin Barra. (Bild: GM)

Beim Verbau von defekten Zündschlössern handelt es sich um einen der größten Qualitäts- und Sicherheitsskandale der vergangenen Jahrzehnte in der Autoindustrie. GM soll in Nordamerika ab Beginn der 2000er Jahre defekte Zündschlösser ins einen Fahrzeugen verbaut haben. Folge: die Autos konnten durch Berührung des Schlüssels während der Fahrt aus gehen, Sicherheitsssysteme wie Airbags und Bremsen dadurch versagen. Bilanz der Qualitätsschlamperei: 124 Todesopfer und 275 Verletzte. Der Skandal: es war nicht nur Schlamperei. Dem Autobauer war das Problem wohl über Jahre bekannt, aus Kostengründen hat man nicht reagiert. Deshalb hatte auch die US-Bundesanwaltschaft ermittelt. Dass das Verfahren nun gegen die Zahlung einer Strafe von 900 Milluonen US-Dollar eingestellt wird, hängt wohl auch mit der sehr offensiven Art zusammen, mit der sich GM-Chefin Mary Barra sofort nach ihrer Amtsübernahme 2014 an die Aufarbeitung des Skandals gemacht hat. Es wurde ein Opferfonds eingerichtet, zudem stellt die erste Frau an der Spitze eines Autokonzerns die Qualitätsprozesse auf den Kopf.

Ausgestanden ist die Affäre für GM damit nicht, in den USA wird es wohl zu einer Vielzahl an Einzel- und Sammelklagen kommen. Die Geldbuße selbst fiel niedriger aus als erwartet. Ursprünglich war man von einem Strafmaß in Höhe von etwa 1,2 Milliarden US-Dollar ausgegangen.

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fv

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