Auf dem Bild Hubertus Troska, Daimler China-Chef.

Troska: "Wir investieren kontinuierlich in die Lokalisierung im chinesischen Markt, die E-Klasse wird neue Impulse setzen – ich bin zuversichtlich, dass wir weiter wachsen." (Bild: Daimler)

AUTOMOBIL PRODUKTION: Das ist jetzt aber bescheiden, Sie sind ja nicht nur mit dem Markt gewachsen, sondern deutlich dynamischer.
Das ist richtig. Wir wollten unsere Position in China signifikant ausbauen, um mit der Marke Mercedes-Benz bis 2020 beim Absatz wieder die Nummer 1 in der Welt zu werden. Das ist uns gelungen, sogar ein paar Jahre früher als angekündigt. China hat mit einem Zuwachs von 27 Prozent sicherlich einen guten Beitrag geleistet. Mit rund 473.000 verkauften Einheiten war China auch im Jahr 2016 mit Abstand der größte Markt der Welt für Mercedes-Benz Pkw.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Trotz des starken Wachstums des Gesamtmarktes hat Mercedes diesen deutlich outperformed. Woran lag´s?
In erster Linie natürlich an unserem Portfolio attraktiver Fahrzeuge, die am Anfang ihres Lebenszyklus stehen, natürlich in Kombination mit der lokalen Fertigung. Die in Peking gefertigte C-Klasse mit dem langen Radstand ist ein Riesenerfolg, GLA und GLC laufen ebenfalls sehr gut. Darüber hinaus stimmt mich die rundum positive Aufnahme der im August 2016 eingeführten E-Klasse Langversion sehr zuversichtlich.

Daimlers Absatzplus in China

AUTOMOBIL PRODUKTION: Sie haben zwei außerordentlich gute Jahre hinter sich. Das macht den Druck für 2017 nicht geringer, was erwarten Sie in einem Jahr, in dem für den Gesamtmarkt nur ein schwaches Wachstum erwartet wird?
Wir sehen generell weiterhin eine positive Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft in diesem Jahr – und das wird sich auch positiv auf den Automobilabsatz auswirken. Wir investieren kontinuierlich in die Lokalisierung im chinesischen Markt, die E-Klasse wird sicher neue Impulse setzen, hinzu kommen eine Reihe weiterer Modelle. Also, ich bin zuversichtlich, dass wir weiter wachsen.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Wieder im zweistelligen Bereich?
Sagen wir so: Wir sind zuversichtlich, den Erfolgskurs fortzusetzen. Auch 2017 gilt für uns: Wir agieren weiterhin konsequent im Sinne unseres Credos „Made in China for China“.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Ein wesentlicher Faktor des Erfolgs ist die Neustrukturierung der Vertriebsorganisation. Sind Sie von der organisatorischen Seite jetzt so aufgestellt, dass Sie sagen: Es passt?
In der Tat: Wie gut es gelingt, Wachs-tumspotenziale in China zu heben, war und ist abhängig von einer guten Organisation und unseren lokalen Partnern. Das ist in den vergangenen vier Jahren hervorragend gelungen. Wir haben ein vertrauensvolles Verhältnis zu unseren Partnern. Ein weiterer wichtiger Punkt: Der Ausbau unseres Händlernetzes ist aus meiner Sicht weitestgehend abgeschlossen. Es gibt zwischen den deutschen Premiumherstellern keinen Unterschied mehr, was Qualität und Dichte des Händlernetzes in China anbelangt. Deshalb bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau der lokalen Produktion. Wir werden weiter in die Entwicklung neuer Modelle und die Produktion vor Ort investieren. An Ideen für neue Produkte, die auf den chinesischen Markt zugeschnitten sind, fehlt es nicht.

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