Günther Apfalter, Europa-Chef Magna

Günther Apfalter, Europa-Chef Magna: "Wir sind in der Lage, alle Modellvarianten in allen Motorisierungen abzubilden – Elektromobilität inklusive." (Bild: Thomas Schuller/Magna)

AUTOMOBIL PRODUKTION: Herr Apfalter, wie ist es, von Ihrem Büro hier auf ein Werk zu blicken, das gerade massiv für den Hochlauf neuer Modelle neuer Kunden ausgebaut wird?
Gut! Es ist ein gutes Gefühl, ein volles Haus zu haben – und es ist eine intensive Zeit. Schließlich gilt es nun, die Anläufe für die Modelle zu stemmen.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Wie kommen die Bauarbeiten voran?
Zeitlich ist alles im grünen Bereich, teilweise liegen wir sogar vor unseren Planungen. 2016 war für uns ein Jahr des Übergangs. Im Oktober ist die MINI-Produktion ausgelaufen, danach haben wir mit der Produktionsumstellung auf den neuen 5er BMW begonnen. Die Serienfertigung des G30/5er starten wir im März. Die Mannschaft ist total motiviert und wird einen erstklassigen Job abliefern.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Welche 5er Modelle gehen ab März in Graz vom Band?
Die Limousine. Das läuft in enger Abstimmung mit dem 5er Stammwerk in Dingolfing. Ganz grundsätzlich sind wir in der Lage, hier in Graz alle Modellvarianten in allen Motorisierungen abzubilden – inklusive Plug-in-Hybride und reine Elektroautos. Was dann in welchen Stückzahlen kommt, ist Sache des Kunden.

1000 neue Roboter für Magna

AUTOMOBIL PRODUKTION: Und was macht der neue Großkunde Jaguar Land Rover?
Dass sich Jaguar Land Rover für Graz entschieden hat, freut uns. Wie schon bei BMW und natürlich auch Mercedes-Benz ist das ein Erfolg unserer Gesamtkompetenz bei der Entwicklung und dem Bau von Fahrzeugen. Jaguar Land Rover wird in Graz zwei neue Modelle bauen. Die Bekanntgabe, um welche Fahrzeuge es sich handelt und wann diese konkret in 2017 anlaufen, ist Sache des Kunden.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Wie hoch sind die Investitionen, die Sie im Zusammenhang mit den neuen Aufträgen hier in Graz getätigt haben?
Die Zahlen kommunizieren wir nicht. Um Ihnen mal eine Vorstellung zu geben: Wir haben zum Beispiel knapp 1.000 neue Roboter installiert. Das ist schon massiv, was hier am Standort bewegt wird.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Würden Sie sagen, dass mit den neuen Kunden und dem Aus- und Umbau eine neue Ära bei Magna Steyr in Graz beginnt?
Das wäre etwas zu hoch gegriffen. Dieses Haus produziert seit mehr als 100 Jahren Autos. Seit 1979 das prominente G-Modell von Mercedes, das wir immer noch bauen und das uns und den Kunden so viel Spaß macht, wie eh und je. Diese Situation, dass wir eine neue Ära hatten, gab es seither schon öfter und wird es hoffentlich in Zukunft auch noch öfter geben.

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