Philipp Schiemer, Mercedes-Benz do Brasil

Philipp Schiemer (52) leitet seit Juni 2013 Mercedes-Benz do Brasil und ist zugleich CEO für Lateinamerika. Er arbeitet seit 1987 bei Daimler, insbesondere im Verkauf und Marketing, und kennt Brasilien seit 15 Jahren.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Herr Schiemer, wie zeigt die Automobilsparte von Daimler-Benz heute Flagge auf dem brasilianischen Pkw-Markt?
Vor der offiziellen Eröffnung unseres neuen Werks in Iracemápolis bei Sao Paulo im vergangenen März importierte Mercedes-Benz do Brasil nur Pkw. Nunmehr laufen hier die Limousinen der C-Klasse vom Band und ab dem zweiten Halbjahr 2016 dann auch ein SUV des Modells GLA. Beide Fahrzeuge sind absolute Verkaufsschlager der hiesigen Tochtergesellschaft, stellen zusammen 60 Prozent vom gesamten Marktanteil der Marke dar. Die übrigen Modelle unseres Hauses, jetzt mehr als 50, werden weiterhin nur importiert.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Und welchen Anteil haben Pkw am Gesamtumsatz  der Marke Mercedes-Benz in Brasilien?
Einschließlich des Importgeschäfts liegt er derzeit zwischen 15 und 20 Prozent. Das Gros unseres Umsatzes stammt weiterhin von Lkw und Bussen.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Wie beurteilen Sie auf Sicht das wirtschaftliche Umfeld für den Pkw-Verkauf in Brasilien?
Obwohl uns die gegenwärtige Wirtschaftslage natürlich hart auf die Probe stellt, glauben wir an das langfristige Potenzial des Marktes. Den Beweis dafür bildet allein schon die Tatsache, dass unser Werk in Iracemápolis auf 20 000 Einheiten pro Jahr angelegt ist.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Vorläufig arbeitet es aber wohl noch mit einer gewissen Unterauslastung seiner Kapazität, oder?
Unterauslastung gibt es nur in unserem schon seit langem existierenden Lkw- und Bus-Werk in Sao Bernardo do Campo. Für Iracemápolis würde ich eher von einer normalen Hochlaufphase sprechen.

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