Opel Loh Performance
Performance-orientiert nicht nur am Schreibtisch: PSA-Chef Carlos Tavares,
talentierter wie leidenschaftlicher Racer, Michael Lohscheller als Beifahrer. (Bild: Alexander Heimann/Opel)

AUTOMOBIL PRODUKTION: Weshalb haben Sie mit dem Corsa das kleinste Modell für die rein elektrische Premiere gewählt?
Der Corsa ist eines unserer beiden meistverkauften Fahrzeuge – neben dem Astra. Zudem hat es die Marke Opel immer wieder geschafft, Innovationen nicht nur für wenige anzubieten, sondern für viele. Hightech für alle, das ist unser Credo. In diesem Segment ein rein elektrisches Angebot zu schaffen, ist natürlich eine andere Herausforderung, als ein sehr teures Auto zu wählen, das sich nur wenige kaufen können. Unser Ziel ist ganz klar gesetzt: Wir wollen in der Elektromobilität vorne mitspielen. Um das zu erreichen, steigen wir ganz bewusst mit einem kostengünstigeren Volumenfahrzeug ein. Der Corsa bringt Innovation für die breite Masse, mit dem Grandland X, den wir dann auch als Hybridversion in Eisenach produzieren werden, bedienen wir ein höheres Segment.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Wie sieht Ihr Rollout-Plan für die Elektromobilität aus?
Wir wollen bis 2024 für alle Modelle elektrifizierte Varianten anbieten. Den Auftakt macht Ende 2019 der Grandland X als Plug-in-Hybrid, gefolgt vom rein elektrischen Corsa 2020. Dann erweitern wir unser elektrisches Portfolio Schritt für Schritt parallel zur Umstellung unserer Produkte auf die flexiblen und effizienten PSA-Plattformen. Dieser Prozess wird 2024 komplett abgeschlossen sein. Das hat natürlich enorme Auswirkungen – von der Fahrzeugentwicklung bis hin zur Produktion. Das ist schon eine große Transformation innerhalb kurzer Zeit.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Das heißt, Opel stützt sich bei den Plattformen ganz auf PSA?
Ja, wir setzen in dem Bereich auf die Plattformen, die schon da sind. Das ist ein Schlüsselelement dabei, Opel wieder profitabel zu machen. Früher haben wir auf neun Architekturen produziert, mit PSA gehen wir auf zwei Plattformen herunter, die CMP-Plattform für die kompakteren Fahrzeuge, die EMP2-Plattform für die Modelle darüber wie etwa den Grandland X. Beide Plattformen sind modular aufgebaut und erlauben eine flexible Produktion von Verbrennern und elek-trifizierten Modellen – ein enorm wichtiger Aspekt. Durch die Reduktion nehmen wir viel Komplexität aus den Prozessen heraus, können hohe Synergien schöpfen von der Entwicklung über den Einkauf bis eben zur Fertigung. In Summe verbessern wir dadurch unsere Effizienz und die Kostenstrukturen enorm.

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