Autoproduktion

Mit Industrie 4.0 soll die Produktion auf eine neue Entwicklungsstufe gehoben werden. (Bild: Siemens)

Man kann zur Zeit leicht den Überblick verlieren in den Werkshallen der Branche. Die Frage stellt sich: Produziert man noch oder ist man schon digitalisiert? Ist die digitale auch eine smarte Fabrik? Und was heißt eigentlich Industrie 4.0? Steht die vierte Revolution schon vor der Tür oder wurde sie abgesagt?

Die Informationstechnologie sorgt für Verwirrung. Dabei soll sie eigentlich die Produktionsprozesse bestmöglich unterstützen. Das geschieht zwar schon jetzt, doch mit Industrie 4.0 soll die Produktion auf eine neue Entwicklungsstufe gehoben werden. „Industrie 4.0 steht für die vollständige Digitalisierung und Integration der industriellen Wertschöpfungskette“, heißt es dazu beim Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI). Und: „Die Verbindung von Informations- und Kommunikationstechnologie mit der Automatisierungstechnik zum Internet der Dinge und Dienste ermöglicht immer höhere Grade der Vernetzung in und zwischen Produktionsanlagen, vom Lieferanten bis hin zum Kunden.“

Das Ergebnis von Industrie 4.0 ist letztlich die smarte Fabrik, in der alle Komponenten – Maschinen, Menschen, Werkzeuge und Ressourcen – vernetzt sind und miteinander kommunizieren. Sie soll flexibler sein, effizienter produzieren und die steigende Komplexität beherrschen können. Sie ist aber auch noch Zukunftsmusik. Im Gegensatz dazu hat sich die igitale Fabrik bereits seit vielen Jahren etabliert.

Sie umfasst digitale Modelle, Methoden und Werkzeuge, um Prozesse und Produkte virtuell abzubilden. Sowohl Fertigung als auch Produkte können am Rechner geplant und simuliert werden, bevor es hinaus in die Umsetzung in der realen Welt geht.

„Während die Digitale Fabrik Werkzeuge zur Planung von Fabriken in der virtuellen Realität und Modelle zu Verfügung gestellt hat, geht es bei der Smart Factory auch um den Betrieb und die Optimierung der Fabrik in Echtzeit“, verdeutlicht Prof. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), den Unterschied. Laut Bauernhansl dient die Digitale Fabrik damit aber als Basis für Industrie 4.0.

Dafür müsse jedoch die „Digitale noch zur smarten Fabrik weiterentwickelt werden“. Der springende Punkt bei Industrie 4.0 sei die Kommunikationsfähigkeit der Fabrikobjekte in Echtzeit über das Internet. „Also müssen auch die digitalen Modelle echtzeit- sowie lernfähig gemacht werden und sich selbst an die Realität anpassen können“, sagt Bauernhansl.

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