Brasilien-Flagge

Nachdem große Autohersteller wie Mercedes-Benz, Ford und VW aufgrund der schlechten Absatzlage die Produktion in Brasilien weitgehend stoppten, erholt sich der Markt nun scheinbar wieder. (Bild: Kaufdex/ Pixabay)

Nach drei Jahren deutlichen Rückgangs mangels Konjunkturdynamik, Verbrauchervertrauen und der verhaltenen Kreditvergabe der Banken scheint sich der Automobilmarkt in Brasilien zu stabilisieren – und der Wachstum hält zunächst an. Zudem scheinen die Zinssenkungen seit November 2016 die Automobilverkäufe anzukurbeln. Währenddessen bleibt die Sorge um den Markt bestehen: Nicht zuletzt, da der brasilianische Präsident Michel Temer ein Verfahren wegen Korruption gegen sich im August zunächst abwenden konnte. Mittlerweile erhob die Generalstaatsanwaltschaft bereits zum zweiten Mal Anklage wegen Behinderung der Justiz, Führung einer kriminellen Vereinigung und Schweigegeldzahlungen gegen den Saatschef.

Im September stieg der Absatz im brasilianischen Pkw-Marktes gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 193.806 Einheiten. Auch die Exporte wuchsen im vergangenem Monat um 58 Prozent im Jahresvergleich, was auf die verstärkte Produktion (+ 39,4 Prozent) zurückzuführen ist. 

Mehr Geld für Autos

Ein weiterer Grund für die hohe Auto-Nachfrage sieht IHS Markit in der Freisetzung des Sozialversicherungsprogramms „Fundo de Garantia do Tempo de Serviço“. In Brasilien zahlen Arbeitgeber 8 Prozent des Bruttogehalts des jeweiligen Angestellten auf ein Sparkonto ein, auf das die Arbeitnehmer bis zum Eintritt der Rente nicht zugreifen können. Die brasilianische Regierung setzte diese Maßnahme zur Altersvorsorge bis August außer Kraft. Die Analysten befürchten nun, dass die Verkaufsstärke zwar in den September hinein anhielt, sich im kommenden Quartal aber abschwächen könnte. Mit dem vergangenem September prognostiziert IHS Markit, dass Brasilien auf das Gesamtjahr betrachtet einen leichten Absatzzuwachs von 6,9 Prozent auf 2,13 Millionen Einheiten verzeichnen wird.

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