Großer Straßenkreisel bei Nacht von oben.

Im Rahmen des Mobilitätsmonitors wurde vor allem gefragt, ob sich das Mobilitätsverhalten der Bürger in diesem Corona-Krisenjahr verändert hat.

Einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach im Auftrag von acatech zufolge hat sich das Mobilitätsverhalten der Deutschen krisenbedingt verändert. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Bevölkerung unternimmt demnach in diesem Jahr weniger Reisen, 40 Prozent verzichten gänzlich auf Auslandsreisen und 39 Prozent auf Flugreisen. Der Mobilitätsradius habe sich im Krisenjahr verringert, wovon vor allem das Fahrrad profitiere, heißt es.

Dennoch bleibe der Pkw das beliebteste Fortbewegungsmittel: Neun von zehn Befragten nutzen regelmäßig einen Pkw, 52 Prozent – und damit genauso viele wie im Vorjahr – tun dies täglich. Entsprechend würden drei Viertel (74 Prozent) der Umfrageteilnehmer die Bilanz ziehen, dass der Pkw für sie unverzichtbar sei.

Zweifel an der Elektromobilität

Die Bereitschaft, auf ein Hybridfahrzeug umzusteigen, sei hoch: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) könne sich diesen Schritt vorstellen. Interessant bleibt, dass zwar jeder zweite Befragte (53 Prozent) erwartet, dass sich die Elektromobilität durchsetzen wird, dies aber nur von knapp jedem Vierten (24 Prozent) gewünscht wird.

Ein Grund, weshalb die E-Mobilität noch immer kritisch gesehen wird, seien nach wie vor hohe Anschaffungskosten (72 Prozent), unzureichende Ladeinfrastruktur (69 Prozent) oder unbefriedigende Reichweiten (60 Prozent). Mit 59 Prozent würden sogar mehr Befragte als noch im Vorjahr (48 Prozent) bezweifeln, dass das E-Auto wirklich eine umweltverträgliche Alternative sei.

Klimaschutz ist fest im Bewusstsein

Der Klimaschutz ist acatech zufolge fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Obwohl die politische Agenda der Bevölkerung zurzeit stark von der aktuellen Krise geprägt sei, zählen für 59 Prozent der Bevölkerung Umwelt- und Klimaschutz zu den besonders dringlichen politischen Anliegen, teilen die Experten mit.

Insgesamt haben sich die Vorstellungen, wie die Klimabelastungen verringert werden können, gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert: 63 Prozent halten es demnach für besonders wichtig, schadstoffarme Antriebssystem für Autos und Lkws einzusetzen, 61 Prozent sprechen sich für die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und 60 Prozent für die Entlastung der Straßen durch Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wassersweg aus.

Dem Mobilitätsmonitor zufolge hat überdies Homeoffice während der Krise an Akzeptanz gewonnen. 2020 erwarten demnach deutlich mehr Deutsche als noch im Vorjahr, dass Autofahrten zur Arbeit künftig immer seltener werden: 74 Prozent der Befragten sind laut dem Monitor dieser Meinung, im Jahr 2019 waren es noch 62 Prozent.

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