Hyundai_Werk-Cangzhou

Da herrschte noch gute Stimmung: im vergangenen Oktober wurde das neue Hyundai-Werk in Cangzhou eröffnet, jetzt wurde die Produktion gestoppt. Anlass sollen politische Spannungen sein. (Bild: Hyundai)

Über den Produktionsstop im Werk Cangzhou in der Provinz Hebei berichtet die südkoreanische Website ChosunBiz. Demnach steht die Fertigung bis voraussichtlich 1. April still. Hyundai hatte seine Zulieferer schriftlich über das Vorhaben informiert und den Schritt damit begründet, dass die Produktionslinien überprüft und einige technische Anpassungen durchgeführt werden müssten.

Tatsächlich soll die vorübergehende Werksstilllegung allerdings einen politischen Hintergrund haben. Demnach sei es nach Bekanntwerden der geplanten Stationierung eines US-Raketenabwehrsystems in China zu gezielten und wohl auch staatlich gelenkten Protesten gegen eine ganze Reihe südkoreanischer Unternehmen gekommen sein, so auch gegen Hyundai. Die Raketenabwehr soll zum Schutz gegen die unberechenbaren Nachbarn in Nordkorea installiert werden, die Chinesen sehen durch das Engagement der USA allerdings auch ihre Interessen gefährdet. In der Region wird eine Eskalation des Konflikts zwischen Süd- und Nordkorea befürchtet.

Die politischen Spannungen treffen Hyundai mitten in einer Phase großer Investitionen in China. Das Werk Cangzhou mit einer Produktionskapazität von rund 300.000  Einheiten war erst im vergangenen November eröffnet worden, eine weiteres Werk in Chonqing, wo ebenfalls 300.000 Einheiten  gefertigt werden können, soll in diesem Jahr eröffnet werden. Ziel der Südkoreaner ist es, die Zahl der in China gefertigten Modelle auf zwei Millionen Einheiten pro Jahr zu erhöhen; 2016 waren es in den vier Werken rund 1,14 Millionen Fahrzeuge.

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