Im Februar gingen die Verkaufszahlen auf Chinas Automarkt leicht zurück. Verantwortlich dafür

Im Februar gingen die Verkaufszahlen auf Chinas Automarkt leicht zurück. Verantwortlich dafür waren laut Experteneinschätzung die Neujahrsferierlichkeiten. (Bild: Fotolia/ Zhu Difeng)

So setzten die Autobauer im vergangenen Monat in der Volksrepublik 1,38 Millionen Autos ab. Den leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert begründen die Analysten mit dem chinesischen Neujahr, das dieses Mal im Februar stattfand. Das Neujahrsfest zieht sich traditionell über mehrere Tage. Die Autoverkäufe – und auch der Konsum allgemein – gehen in dieser Zeit zurück. Erst der März werde es nun zeigen, in welche Richtung sich der chinesische Markt dieses Jahr entwickeln wird.

Ein Trend ist allerdings schon jetzt feststellbar – und für die internationalen Autobauer bedeutet er nichts Gutes. Die lokalen chinesischen Autobauer gewinnen rasant Marktanteile, während die internationalen Hersteller mit dem Wachstumstempo der Chinesen nicht mithalten können. Ein Beispiel, das diese Entwicklung gut illustriert ist die SAIC Group. Das Unternehmen betreibt Joint Ventures mit Volkswagen und General Motors. Die Marken, die unter deren Label angeboten werden,  haben mit sinkenden Verkaufszahlen und infolgedessen auch mit sinkenden Produktionszahlen zu kämpfen. Währenddessen können sich die Eigenmarken von SAIC über starke Zuwachsraten freuen.

Diese aktuelle Entwicklung geht einher mit einem weiteren Trend auf dem chinesischen Automarkt: Die SUV-Verkäufe explodieren mit einer Zuwachsrate von 44 Prozent im Februar, während der Absatz der Limousinen um knapp 18 Prozent eingebrochen ist. Nutznießer dieser Verschiebung sind wiederum die lokalen chinesischen Hersteller, die den Kunden in der Volksrepublik offensichtlich derzeit die passenden Modelle bieten können.

"In" sind derzeit ohnehin gerade Autos mit Motoren deren Hubraum nicht größer als 1,6 Liter ist. Der Grund dafür liegt in den Steuervorteilen, die die Autos mit dieser Spezifikation aktuell genießen. Diese Maßnahme sorgte laut IHS auch dafür, dass der chinesische Automarkt sich nach wie vor recht stabil entwickelt.

Sollte der Absatz jedoch noch im Laufe des Jahres absacken, rechnen die Marktbeobachter mit weiteren Maßnahmen der Regierung, um die Verkaufszahlen anzukurbeln. Schon jetzt kursieren Gerüchte, dass in einigen großen Städten die Deckelung der Pkw-Zulassungen aufgehoben werden könnten. Ob das nun tatsächlich so kommt, wird nun die Absatz-Entwicklung in diesem März zeigen.

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