Alte und neue Autos in einer Straße der aserbeidschanischen Hauptstadt Baku.

Alte und neue Autos in einer Straße der aserbeidschanischen Hauptstadt Baku. (Bild: Elena Petrova – fotolia.com)

Aserbaidschan, Weißrussland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine und Usbekistan entwickeln sich von Gebraucht- zu Neuwagenmärkten, so die Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan Studie zur “Automobilindustrie in verschiedenen Stan- und Dschan-Staaten”. Hersteller wie General Motors, Renault-Nissan, Hyundai, Volkswagen und Toyota wenden sich demnach diesen Ländern zu mit dem Ziel, dort ihre Marktanteile weiter auszubauen und das große Potenzial in der Region schnellstmöglich zu erschließen. Die genannten OEMs dürften laut Frost & Sullivan dort bald über 50 Prozent des Absatzvolumens im Bereich Leichtfahrzeuge abdecken.

Aserbaidschan, Kasachstan, Usbekistan und die Ukraine werden der Studie zufolge die Top-Märkte für Investitionen im Automobilsektor bleiben, denn sie werden schätzungsweise 93 Prozent des regionalen LV-Umsatzes im Jahr 2021 ausmachen. Insbesondere Kasachstan werde sich zur Produktionsdrehscheibe entwickeln, da die Standorte im Land von aktuell 30 auf voraussichtlich 50 Prozent im Jahr 2018 ansteigen werden.

“Wirtschaftliches Wachstum und solide staatliche Rahmenbedingungen unterstützen den Übergang der Region von einem Gebraucht- zu einem Neuwagenmarkt”, sagt die Analystin Anna Ozdelen von Frost & Sullivan. “Wichtige staatliche Unterstützungsmaßnahmen werden Investitionen in die Produktion von Leichtfahrzeugen und die lokale Autoteilefertigung anziehen, was wiederum die regionale Automobilindustrie voranbringt.”

Jedoch werde das Wachstum von Verkauf und Produktion in den nächsten Jahren verlangsamen. Fallende Ölpreise und die Abwertung des russischen Rubels führen möglicherweise zu Geldentwertung und nachlassender Kaufkraft in der Bevölkerung, wodurch der Verkauf und die Produktion von Leichtfahrzeugen in der Region sinkt. Herstellende OEMs werden diesen Entwicklungen voraussichtlich entgegenwirken, indem sie den Anteil der lokalen Fertigungsanlagen erhöhen, so die Berater. Denn die vor Ort hergestellten Fahrzeuge dürften erschwinglicher sein und geringeren währungsbedingten Preisschwankungen unterliegen.

“Ausländische OEMs sind zunehmend auf Joint Ventures mit staatlichen Stellen angewiesen, um die regionalen Märkte zu durchdringen”, sagt Frau Ozdelen. “Mit der Erholung der regionalen Wirtschaft werden höhere Einkommen, eine wachsende Bevölkerung, die geringe Fahrzeugdichte und die Notwendigkeit, veraltete Fahrzeuge auszutauschen, auch weiterhin für organisches Wachstum in der Automobilindustrie der Länder sorgen.”

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ks

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