China, Automark, Wachstum, VDA

China ist in diesem Jahr der größte Markt und mit Abstand größter Wachstumsmotor für die deutschen Autobauer. (Bild: Fotolia/Chungking)

Getragen von der guten Konjunktur in China und Europa rechnen die deutschen Autobauer mit weiterem Wachstum. „Auch künftig zeigt der Trend nach oben“, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld des Pariser Autosalons.

In diesem Jahr erwartet der VDA weltweit ein Plus von drei Prozent auf 80,4 Millionen verkaufte Autos. „Das Wachstum in Europa und China kompensiert die schwächeren Märkte“, sagte Wissmann.

Der VDA hatte erst jüngst seine Erwartungen an den chinesischen Markt angehoben auf ein Plus von acht bis zehn Prozent. Das entspricht 22,1 Millionen Autos. China ist in diesem Jahr der größte Markt und mit Abstand größter Wachstumsmotor für die deutschen Autobauer. Zuletzt halfen Steuererleichterungen für kleinmotorige Autos - aber auch der Vergleich mit dem mauen Vorjahr.

Schon im vierten Quartal werde sich das Wachstum aber abschwächen, weil das Vorjahresquartal schon stark war, sagte Wissmann. Wenn die Anreize Ende des Jahres definitiv auslaufen, sei mit einem Vorzieheffekt zu rechnen, sagte er - und mit entsprechend geringerer Nachfrage im kommenden Jahr. Dennoch versprüht der VDA-Präsident Optimismus: „Klar ist: China bleibt Wachstumsmarkt, der steuerliche Anreiz ist nur ein Aspekt, nicht das Gesamtbild.“

In Westeuropa rechnet der VDA in diesem Jahr mit 13,8 Millionen verkauften Autos und einem Plus von fünf Prozent. „Wir sind also schon in Schlagdistanz zum Vorkrisenniveau, das stetig über 14 Millionen Autos lag“, sagte Wissmann. Wie sich der Markt im kommenden Jahr entwickle, hänge auch von Großbritannien ab und den Auswirkungen des Brexit. Die Erholung werde aber wohl noch einige Jahre anhalten.

Sorgenkind bleibt hingegen die USA: „Alle deutschen Konzerne kämpfen mit dem schwachen Markt. Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen sei aber nicht entscheidend, sagte Wissmann: „Der Dieselanteil ist in den USA sehr gering, das spielt beim Gesamtmarkt kaum eine Rolle.“

Selbst in Deutschland ist eine Abkehr vom Diesel nicht zu spüren: „Auch wenn das manche Kritiker nicht gern hören: In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres wurden so viele Diesel-Pkw neu zugelassen wie noch nie zuvor.“ Sorgen mache dem VDA die Diskussion um mögliche Fahrverbote in Innenstädten. „Das verunsichert die Kunden.“

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dpa