Szene der Schichtübergabe in der Audi-Fertigung

Im Rahmen des Projekts soll in der Schichtarbeit, die normalerweise keinerlei Flexibilität zulässt, Angestellten das Arbeiten in Teilzeit ermöglicht werden. (Bild: Audi)

Mit dem neuen Projekt will die Volkswagen-Tochter die starre Schichtarbeit flexibilisieren. Dass Angestellte mit Teilzeitwunsch bisher auf andere Arbeitsplätze wechseln mussten, soll ein Arbeitsmodell, bei dem sogenannte Springer und Springerinnen zum Einsatz kommen, künftig verhindern. Audi-Mitarbeiter aller Hierachie- und Altersstufen in der Lackiererei Ingolstadt haben das Modell gemeinsam mit dem Betriebsrat und dem Institut für sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München im Rahmen des Betrieblichen Praxislaboratoriums – Flexibler Einsatz in der Schicht entwickelt, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wurde.

Springer aus nichttaktgebundenen Bereichen der Lackiererei sollen dabei die durch Abwesenheit von Teilzeitkräften entstehenden Lücken füllen. Der Springerpool rekrutiert sich dazu etwa aus Auszubildenden, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit Einschränkungen oder aus Angestellten, die normalerweise im Büro arbeiten. Bei Audi spricht man von einem in Deutschland einzigartigen Modell. Achim Heinfling, Werkleiter Audi Standort Ingolstadt, spricht von einem einzigartigen Pilotprojekt mit viel Kreativität und praktischem Teamgeist. Man prüfe, inwieweit man wesentliche Erkenntnisse daraus auch für andere Fertigungsbereiche nutzen könne, so der Standortleiter.

"Die Erfahrungen, die wir hier gemacht haben, zeigen, dass Methoden wie das Praxislaboratorium vom ISF auch für andere Bereiche bei Audi sowie für andere Unternehmen sehr wertvoll sind", erläutert Audis Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Mosch. Vom Pilotprojekt profitieren Audi zufolge derzeit 16 Mitarbeitende, im Springerpool unterstützen 30 Personen das Projekt. Man plane, das Arbeitszeitmodell auch auf weitere Bereiche in der Produktion auszuweiten.

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