So ist der Leiter des CAR-Center Automotive Research der Uni Duisburg-Essen der Überzeugung, dass die Plug-In-Hybride (PHEV) keine echte Durchbruchinnovation darstellen. Dabei seien schon Milliardensummen in diese Technik investiert worden. Dudenhöffer: "Warum sollte ein Autofahrer so ein Auto kaufen? Er verbessert weder den CO2-Verbrauch, hat deutlich höhere Kosten und müsste wegen ein paar elektrischen Kilometern mit dem wenig komfortablen Ladekabel hantieren." Aufgrund dieser Nachteile seien die Steckdosenmodelle schnell zu Ladenhütern geworden.
Gleichzeitig werde es für die OEMs immer teurer, den Dieselmotor regelkonform auszulegen. Die Folge: Der Marktanteil des Diesels wird sinken. Das ist wiederum gleichbedeutend damit, dass die Automobilhersteller ihre CO2-Ziele verfehlen. Der Direktor des CAR-Center glaubt deshalb, dass die Autobauer "mit richtiger Elektromobilität" gegensteuern müssen.
Dass das funktionieren kann zeige der Schweizer Automarkt, der bekannt ist als Testmarkt und Trendindikator. In der Alpenrepublik gibt es weder eine steuerliche Bevorzugung des Dieselkraftstoffs, noch fördert die Eidgenossenschaft Elektroautos. Als Folge beherrscht Tesla den Schweizer Markt für Oberklasse-Fahrzeuge. Der kalifornische Elektroauto-Hersteller konnte im vergangenen Jahr 1.556 Model S absetzen. Zum Vergleich: Die Mercedes konnte von seiner S-Klasse nur 776 Einheiten verkaufen, BMW vom 7er nur 192 Exemplare und Audi vom A8 nur 100 Einheiten. Dudenhöffer kommentiert: „Die Kundennnachfrage auf dem neutralen Testmarkt Schweiz ist beeindruckend. Tesla schlägt alle – deshalb wollen jetzt alle Tesla-Jäger oder Tesla-Imitate bauen.“ So werde das Tesla-Prinzip zur Benchmark.
So sei der Newcomer aus dem kalifornischen Fremont bislang der einzige Hersteller, der den Sprung in die Elektromobilität geschafft hat. "Die Strategie der traditionellen Hersteller Autobauer – auf alle Pferde zu setzen, also Diesel, Hybrid, Plug-In, Brennstoffzellen und ein paar reichweitenarme Elektroautos scheint gescheitert."